Long-COVID: Spike-Protein möglicher Verursacher

Eine Studie an der Harvard University weist darauf hin, dass ein persistierendes zirkulierendes Spike-Protein möglicherweise in Zusammenhang mit postakuten COVID-19-Folgeschäden steht. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der Harvard University.

Das Coronavirus SARS-CoV-2
Das Coronavirus SARS-CoV-2 PIRO4D | Pixabay

Keine verlässlichen Daten zu Langzeitfolgen

Nicht alle Menschen überstehen eine Corona-Infektion ohne Folgen. Verlässliche, repräsentative Daten zum Anteil der Erkrankten mit Langzeitfolgen liegen zwar noch nicht vor. Nach Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumonologie und Beatmungsmedizin leiden bis zu 15 Prozent aller Corona-Erkrankten unter Long-COVID.

Corona-Erreger bleibt im Körper

Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler*innen Plasmaproben von 63 Patient*innen analysiert und gezählt, welche und wie viel virale Antigene und Entzündungsmarker noch im Blut zirkulieren. Bei der Mehrheit der Patient*innen fanden sie bis zu 12 Monate nach der Diagnose noch SARS-CoV-2-Spike-Antigene. Dies deutet darauf hin, dass der Organismus den Erreger nicht vollständig vernichten kann und dieser weiterhin im Körper verbleibt.

Spike-Protein als Biomarker

Den Ergebnissen der Studie zufolge ist das vollständige SARS-CoV-2-Spike-Antigen zudem der beste Biomarker-Kandidat, um post-akute Folgen von COVID-19 (PASC) auch bei Menschen nachzuweisen, die eine asymptomatische Corona-Infektion durchlebt haben. Bei 60 Prozent der PASC-Patient*innen konnte der Spike in voller Länge nachgewiesen – über mehrere Monate hinweg. Bei reinen COVID-19-Patienten wurde der Spike während der akuten Phase der Infektion nicht in voller Länge nachgewiesen.

Quelle:

Re-Infektionen erhöhen Risiko für schweren Verlauf; 9 von 10 Erwachsenen haben Antikörper; Long-COVID Biomarker - Medscape - 21. Jul 2022.

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