Kardiologie: Biomarker Troponin kann noch mehr

Hochsensitive Troponin-Tests können Experten zufolge mehr als bereits geschädigte Herzzellen bei Herzinfarktverdacht anzuzeigen. Das Protein kann auch Umbauprozesse des Myokards nachweisen, lange bevor Krankheitssymptome auftauchen. Dieses Potenzial sollte noch stärker genutzt werden, auch in Bereichen wie etwa der Onkologie oder Diabetologie, so Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).

Troponin bei Lungenembolie

Mediziner schätzen, dass mithilfe des Troponin-Tests jährlich etwa 100.000 Patienten in Deutschland vor einem Tod durch Herzinfarkt gerettet werden. In einigen Bereichen können Mediziner aus den Laborergebnissen bereits direkte therapeutische Konsequenzen ableiten. Darauf weist der Präsident der DGK hin. So überlastet eine Lungenembolie etwa die rechte Herzkammer, sodass der Organismus Troponin freisetzt. Erste Daten zeigten, dass dieses ein geeigneter Biomarker für eine Therapieentscheidung zur Thrombolyse sein könne.

Folgeerkrankungen mit Troponin-Test erkennen

Zukünftig sollen auch Diabetes-Patienten und Krebserkrankte von dem leistungsfähigen Biomarker profitieren. So haben Diabetes-Patienten mit Hypoglykämien ebenfalls erhöhte Troponinwerte im Blut. Diese regelmäßig zu überwachen könnte dabei helfen, Langzeitschäden des Herzens frühzeitig zu erkennen, zu behandeln und so einzudämmen. Auch Krebspatienten, die eine Strahlentherapie erhalten haben, versterben später vor allem an Herzkrank­heiten, nicht an Tumorrezidiven. Dieses Risiko ließe sich laut DGK-Experten mittels Troponin ebenfalls gut überwachen.

 

Quelle:

Ärzteblatt

 

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