Hoher glykämischer Index fördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Lassen Kohlenhydrate aus der Nahrung den Blutzucker besonders schnell ansteigen, erhöht sich auch das Risiko, an Herz-Kreislauf-Leiden zu erkranken und zu versterben. Am größten ist die Gefahr für Menschen mit kardiovaskukären Vorerkrankungen und Adipositas, so die Ergebnisse einer weltweiten Beobachtungsstudie.

Bis zu 25 Prozent erhöhtes Herzinfarktrisiko

Mit der PURE-Studie („Prospective Urban and Rural Epidemiology“) untersuchten Wissenschaftler*innen der Universitäten Toronto und Ontario erstmals den Einfluss des glykämischen Indexes auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auf weltweiter Basis. Sie erfassten seit 2002 in 20 Ländern auf fünf Kontinenten die Ernährungsgewohnheiten von fast 140.000 Erwachsenen im Alter von 35 bis 70 Jahren mit Fragebögen, errechneten den durchschnittlichen glykämischen Index und setzten diesen mit der Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Todesfälle in Beziehung. Der Anteil derjenigen mit dem höchsten glykämischen Index hatten dein um 25 Prozent höheres Risiko, innerhalb von weniger als zehn Jahren einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzinsuffizienz zu erleiden oder zu sterben als diejenigen mit dem niedrigsten glykämischen Index.

Das Richtige essen

Der glykämische Index wird durch die wiederholte Messung des Blutzuckers nach dem Verzehr von Nahrungsmitteln mit einem Gehalt von 50 Gramm Kohlenhydraten bestimmt. Die Blutzuckerwerte werden über einen Zeitraum von zwei Stunden auf einer Kurve eingetragen und die Fläche unter der Kurve, also das Integral, gemessen. Als Referenzwert fungiert das Integral nach dem Verzehr von 50 Gramm Traubenzucker, der als 100 gesetzt wird. Bezogen darauf haben andere Nahrungsmittel einen niedrigen glykämischen Index. Am niedrigsten ist er bei Milchprodukten (38), Hülsenfrüchten (42) und Gemüse (54). Am höchsten liegt er bei zuckerhaltigen Süß­getränken (87) und Produkten mit einem hohen Anteil an raffinierten Kohlen­hydraten (93). Die Werte einzelner Nahrungsmittel in den Gruppen können jedoch stark schwanken.

Quelle:

Ärzteblatt

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