Herz-Kreislaufund Adipositas: Semaglutid beugt erneutem Infarkt oder Schlaganfall vor

Zu den gefährlichen Folgen von Adipositas gehören Schäden an Herz und Kreislauf bis hin zum Herzinfarkt und Schlaganfall. Wöchentliche Injektionen des GLP-1-Agonisten Semaglutid könnten bei übergewichtigen Patient*innen, die bereits einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder andere Herz-Kreislauf-Ereignisse erlitten haben, zum Bestandteil der Sekundärprophylaxe werden.

Schematische Darstellung eines männlichen Oberkörpers mit farblich hervorgehobenem Bereich rund um das Herz zur Verdeutlichung von Herz- Kreislauf- Erkrankungen.
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Risiko weiterer Herz-Kreislauf-Ereignisse um 20 Prozent gesenkt

An der SELECT-Studie nahmen an 804 Zentren in 41 Ländern (mit deutscher Beteiligung) insgesamt 17.604 Patient*innen im Alter von durchschnittlich 61,6 Jahren und einem Body-Mass-Index (BMI) von durchschnittlich 33,3 kg/m2 teil. Alle litten an einer kardiovaskulären Erkrankung und hatten bereits einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder andere relevante Herz-Kreislauf-Ereignisse erlitten. Sie erhielten nach Zufallsprinzip entweder eine wöchentliche Injektion von 2,4 mg Semaglutid oder ein Placebo. Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 39,8 Monaten zeigte sich: Die Versorgung mit Semaglutid senkte das Risiko für ein erneutes Herz-Kreislauf-Ereignis um 20 Prozent.

Bauchfett besonders gefährlich

Die Wissenschaftler*innen stellten zudem fest, dass bei den Proband*innen der Wert des Entzündungsmarkers des C-reaktiven Proteins mit 37,82 Prozent im Vergleich zur Placebo-Gruppe auffallend deutlich zurückging. Gleichzeitig reduzierte sich unter Semaglutid auch der Bauchumfang um 6,53 Zentimeter. Die Studienautor*innen sehen darin einen Beleg für die gängige Hypothese, nach der vor allem die Ab­lagerung von Fetten im Bauchbereich zu einer gesteigerten Entzündung im Körper führen – die wiederum das Risiko von Herz-Kreislauf-Ereignissen akut erhöhen kann.

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