Herz-Kreislauf-Erkrankungen: COVID-19 beeinträchtigt Schlaganfallbehandlung

Erleiden an COVID-19 Erkrankte einen Schlaganfall, sind ihre Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung geringer als bei Schlaganfall-Patient*innen ohne Corona-Infektion. Darauf deutet eine Studie von Wissenschaftler*innen vom Schlaganfallzentrum am Universitätsklinikum Lausanne beim 8. Kongress der European Academy of Neurology (EAN) in Wien hin.

Geschäftsmann hält sich den schmerzenden Kopf
Bild: alphaspirit - Fotolia

Mehr Todesfälle, mehr Langzeitschäden

Die Auswertung des „Global COVID-19 Stroke Registry“ deutet darauf hin, dass COVID-19 den Be­handlungserfolg bei einem ischämischen Schlaganfall beeinträchtigt. So waren bei Betroffenen die Ergebnisse von Behandlungen zur Wiederdurchblutung schlechter und es traten häufiger Hirnblutungen auf. Entwickelten Patient*innen zudem symptomatische COVID-19-Verläufe, lag auch die Sterberate nach 24 Stunden sowie nach drei Monaten höher. Auch was den Behinderungsgrad nach drei Monaten anging schnitten COVID-19-Patienten*innen – im Vergleich zu COVID-19-negativen Kontrollen – signifikant schlechter ab. Dies galt für asymptomatische als auch symptomatische COVID-19-Patient*innen. Allerdings wirkte sich eine symptomatische Infektion stärker auf den Behinderungsgrad aus.

Häufiger Blutungskomplikationen bei COVID-19

Die Forscher*innen erklärten, dass die mit COVID-19 einhergehende Inflammation, endotheliale Dysfunktion und Koagu­lopathie das Blutungsrisiko erhöhen und die Wirksamkeit von Revaskularisierungsbehandlungen bei Patien­ten mit ischämischem Schlaganfall verringern könnten. Wie die Studie zeigt, scheint die Erkrankungsschwere für diesen pathologischen Effekt eine Rolle zu spielen.

 

Quelle:

Ärzteblatt

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