Hepatitis: neuer Biomarker entdeckt

Nicht alle Menschen, die sich mit dem Hepatitis-B-Virus anstecken, entwickeln auch Beschwerden. Dennoch kann die chronische Infektion langfristig die Leber schädigen. Hessische Forscher*innen haben einen Biomarker identifiziert, der den klinischen Verlauf einer Infektion mit Hepatitis-B-Viren vorhersagen könnte.

DNA-Sequenzierung
Eisenhans | Adobe Stock

Mutation hilft bei Einordnung der Erkrankung

In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Kooperationsprojekt zwischen dem Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Paul-Ehrlich-Institut haben Forscher*innen vier benachbarte Punktmutationen (Vierpunktmutation) im Erbgut des Hepatitis-B-Virus identifiziert. In ihrer Studie stellten sie zudem fest: Proband*innen, die diese Mutation aufwiesen, trugen zwar das Hepatitis-B-Virus in sich. Sie entwickelten aber keine Zeichen einer Hepatitis oder relevanter Leberschädigung Die Vierpunktmutation liegt demnach häufig bei inaktiven HBV-Träger*innen vor.

560 Serumproben untersucht

Die neu entdeckte Mutation kann offenbar sogar andere Mutationen, die die Prognose einer Hepatitis B verschlechtern, ausgleichen. Die Forscher*innen  sequenzierten das Hepatitis-B-Virusgenoms in Serumproben von 560 inaktiven HBV-Träger*innen. Sie fanden die Mutation in 42 Prozent der Proben. Zugleich zeigte sich, dass in diesen Proben auch die Spiegel der HBV-DNA im Blut niedrig lag. Die Patient*innen wiesen zudem keine Leberschäden auf, obwohl zusätzlich zu der neu entdeckten Vierpunktmutation eine Genveränderung vorlag (BCP-Doppelpunktmutation), die eine Leberzirrhose begünstigt.

 

Quelle:

Ärztezeitung

 

 

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