Vor Therapie Resistenzen prüfen
Nach Angaben von Experten wirken die Standard-Dreifachtherapien nicht mehr zuverlässig. Rund zehn Prozent der Keime sind in Deutschland bereits gegen den Wirkstoff Clarithromycin (CLA) unempfindlich; 30 bis 60 Prozent reagieren nicht mehr auf Metronidazol (MET). Kommt es bei Betroffenen nach einer erfolgreichen Erstbehandlung mit diesen Wirkstoffen zu einem Rezidiv und werden die Patienten erneut mit diesen Antibiotika therapiert, versagen diese in 60 Prozent der Fälle. Aktuelle Leitlinien empfehlen daher: Mediziner sollten bei der Auswahl der Antibiotika die Resistenzlage in ihrer Region beachten und im Zweifelsfall vor der Eradikationstherapie eine Resistenzprüfung veranlassen. Alternativ könnten Ärzte zur Behandlung ein neues Vierfachschema nutzen. Dabei werden die Antibiotika entweder sequenziell oder gleichzeitig gegeben.
Behandlungsergebnis überprüfen
Vier Wochen nach Ende der Behandlung geben Stuhl- oder Atemtests Aufschluss über den Erfolg der Behandlung. Bluttests eignen sich hingegen nicht zur Therapiekontrolle: Antikörper gegen Hp sind noch mehrere Jahre auch nach einer wirksamen Behandlung im Blut der Patienten nachweisbar. Allerdings können Mediziner serologische Testverfahren durchaus als Screening-Methode oder bei klinischem Verdacht auf eine Hp-Infektion nutzen. Ein negativer serologischer Befund schließt eine aktuelle Infektion mit dem Keim weitgehend aus. Fällt das Ergebnis des Bluttests positiv aus, empfehlen Experten, es durch einen Atem- oder Stuhltest bestätigen zu lassen. Denn: Viele Patienten wissen nicht, ob sie schon einmal erfolgreich gegen Hp-Infektionen behandelt wurden. Kontrolltests helfen dabei, unnötige Therapien zu vermeiden – und tragen so dazu bei, weitere Resistenzen zu verhindern.
Quellen:
Medical Tribune, 02.04.2015
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