Mehr als die Hälfte der betroffenen Personen wiesen eine bislang unerkannte Fettstoffwechselstörung auf. Das ist bedenklich, denn erhöhte Cholesterinspiegel tragen entscheidend dazu bei, dass sich Atherosklerose samt Folgeerkrankungen wie eine koronare Herzkrankheit entwickeln.
Frühzeitig diagnostizieren
Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen (DGFF e.V.) empfiehlt, das Gesamtcholesterin ab dem zehnten Lebensjahr regelmäßig zu bestimmen – bei Vorsorgeuntersuchungen, aber auch im Rahmen von Gesundheitsaktionen oder Berufseintrittsuntersuchungen. Patienten ab 35 Jahren können ihre Cholesterinwerte alle zwei Jahre beim Check-up 35 überprüfen lassen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten. Bei deutlicher Gewichtszunahme, Beginn der Menopause oder erhöhtem Bluthochdruck sollten die Kontrollzeiträume kürzer sein, so die Experten der DGFF.
Genetische Faktoren erkennen
Aber nicht nur, wer sich falsch ernährt und zu wenig bewegt, läuft Gefahr, dass der Cholesterinstoffwechsel aus den Fugen gerät. So können extrem hohe Werte des Gesamt- und des LDL-Cholesterins können auf eine familiäre Hypercholesterinämie hindeuten. Der Verdacht erhärtet sich, wenn in der Familie des Patienten nähere Verwandte in jüngerem Alter einen Herzinfarkt, eine Bypassoperation oder eine Ballondilatation der Herzkranzgefäße hatten. Labormedizinisch können Ärzte zusätzlich den Lipo-protein (a)-Wert bestimmen lassen. Er ermöglicht es laut DGFF, das individuelle Risiko des Patienten besser einzuschätzen. Eine erhöhte Konzentration von Lp (a) zeige an, dass eine Therapie notwendig sei.
Quelle:
Gesundheit in Deutschland Aktuell 2012
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