Unterschätzes Risiko
Die NAFLD verursacht zwar keine spürbaren Symptome, begünstigt jedoch eine Entzündungsreaktion mit einem bindegewebigen Umbau der Leber. Langfristig können die Fetteinlagerungen in der Leber zu Leberkrebs führen. Tatsächlich ist die Fettleberentzündung in den USA zur häufigsten Ursache des hepatozellulären Karzinoms geworden: Mehr NASH-Patient*innen benötigen eine Lebertransplantation als Menschen mit einem alkoholischen Leberschaden. Die Prävalenz der NASH wird von den meisten Ärzt*innen unterschätzt, da es erst relativ spät zu einem dauerhaften Anstieg der Leberenzyme kommt.
Labortests statt Biopsie
Die American Diabetes Association schlägt in der Leitlinie „Comprehensive Medical Evaluation and Assessment of Comorbidities“ als Screeningtest jetzt den Fibrose-4-Index vor, den ein US-Gastroenterologe entwickelt hat. Er kalkuliert das Risiko auf eine Fettleber auf der Basis von Aspartat-Aminotransferase (AST), Alanin-Aminotransferase (ALT), Alter und Thrombozytenwert. Der Test hat in Studien eine hohe Spezifität erzielt, sodass ein negativer Befund eine fortgeschrittene Leberfibrose weitgehend ausschließt. Die Sensitivität ist jedoch gering, sodass weitere Untersuchungen das Ergebnis bestätigen müssen. Die American Diabetes Association empfiehlt dazu eine transiente Elastographie oder wenn nicht verfügbar einen genaueren Bluttest, der nach speziellen Markern im Blut sucht. Bestätigt sich der Verdacht auf eine Fettleber, sollten Betroffene an Gastroenterolog*innen oder Hepatolog*innen überwiesen werden.
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