Epilepsie in der Schwangerschaft: frühzeitig mit Labortests überwachen

Erwartet eine Frau mit Epilepsie ein Kind, können die Serumspiegel der eingenommenen Medikamente gegen die Krampfanfälle deutlich absinken. Eine Studie zeigt nun: Anders als bisher angenommen tritt dieser Effekt schon in den ersten Monaten der Schwangerschaft. Die Expert*innen empfehlen, Patientinnen bereits kurz nach der Empfängnis engmaschig zu überwachen.

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Deutlich reduzierter Wirkstoffspiegel in der Schwangerschaft

Bisher starten die Laborkontrollen von Antikonvulsiva, mit denen die Epilepsie behandelt wird, nach der 20. Schwangerschaftswoche. Das kann jedoch zu spät sein. US-amerikanische Forscher*innen konnten in einer Studie zeigen, dass sieben von zehn der üblichen Medikamente bereits im ersten Trimester der Schwangerschaft nur mit einem deutlich reduzierten Wirkstoffspiegel  im Serum nachgewiesen werden können.

Routinemäßige Laboruntersuchung sichert verlässlichen Referenzwert

An der Studie nahmen 326 schwangere und 104 nicht schwangere Frauen mit Epilepsie an 20 Standorten teil. Der Medikamentenspiegel wurde einmal pro Trimester und viermal nach der Geburt bestimmt. Um schwangere Frauen mit Epilepsie gut begleiten zu können, empfehlen die Forscher*innen zudem, bei allen Patient*innen routinemäßig den Antikonvulsivum-Spiegel zu bestimmen. Damit stünde bei Eintritt der Schwangerschaft ein verlässlicher Referenzwert zur Verfügung. 

 

Quelle:

Medical Tribune, 18.03.2022