Bei LUTS auch Stoffwechsel untersuchen

Wenn Patienten von ständigem Harndrang, Dranginkontinenz, Verzögerungen beim Wasserlassen oder Restharngefühl berichten, liegt der Verdacht auf Prostata- oder Blasenerkrankungen nahe. Nach Erkenntnissen französischer Forscher sollten Ärzte bei Symptomen der unteren Harnwege (LUTS) aber auch den Stoffwechsel untersuchen.

Metabolisches Syndrom begünstigt Harnwegsprobleme

Die Mediziner der Arbeitsgruppe am Krankenhaus Pitié-Salpêtrière in Paris stellten einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen LUTS und metabolischem Syndrom fest: Fast jeder zweite Studienteilnehmer mit dieser Stoffwechselstörung (47,5 Prozent) wies auch mäßig bis stark ausgeprägte LUTS auf. Rein rechnerisch lag die Wahrscheinlichkeit, bei Vorliegen eines metabolischen Syndroms zugleich an behandlungsbedürftigen LUTS zu leiden, sogar bei fast 90 Prozent.

 

Differenzialdiagnose mit Labortests

Bei Beschwerden der unteren Harnwege sollte natürlich immer zunächst geklärt werden, ob eine Infektion oder Prostata-Erkrankung vorliegt. Für die Stoffwechsel-Diagnostik empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen obligatorisch, Nüchternblutzucker, Gesamtcholesterin, Triglyzeride, HDL- und LDL-Cholesterin zu bestimmen. In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, ebenfalls die Werte von Insulin, C-Peptid, Fibrinogen, Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-1 und Small-dense-LDL untersuchen zu lassen.

 

Quelle:

Ärztezeitung

Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

 

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