Bei hohem Triglyzeridspiegel verläuft Koronare Herzkrankheit häufiger tödlich

Eine Studie mit sehr langer Laufzeit bestätigt erneut, dass erhöhte Triglyzeride die Sterblichkeit bei Koronarer Herzkrankheit (KHK) erhöhen. Das Team um den Mediziner Robert Klempfer vom Heart Rehabilitation Institute des Sheba Medical Center in Tel-Hashomer, Israel, hatte die Krankheitsverläufe von 15.335 KHK-Patienten nachverfolgt, die Anfang der 1990er Jahre an der BIP-Studie („Bezafibrate Infarction Prevention Study“) teilgenommen hatten. Die Wissenschaftler untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen den in den 1990er Jahren erhobenen Nüchtern-Triglyzeridspiegeln und der Sterberate der Patienten rund 22 Jahre später gab.

Frau betrachtet EKG auf Monitor.

Überlebensraten und Triglyzeride

41 Prozent der Patienten mit niedrig-normalen Triglyzeriden von unter 100 mg/dl waren zum Zeitpunkt der Folgeuntersuchung 22 Jahre später noch am Leben. In der Gruppe der Patienten mit hoch-normalen Triglyzeridwerten von 100 bis 149 mg/dl lag das Sterberisiko bereits um sechs Prozent höher. Von den Patienten einer starken Hypertriglyzeridämie (über 500 mg/dl) hatte nur jeder Vierte überlebt. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Triglyzeriden und Herzrisiko gibt. Mögliche Einflussfaktoren wie zum Beispiel den HDL-Cholesterin-Wert haben sie bei ihren Berechnungen statistisch bereinigt.

Bedeutung der Triglyzeride unterschätzt?

Eine Senkung erhöhter Lipidwerte gehört zum Standard, um das kardiovaskuläre Risiko zu senken. Trotzdem werde die Bedeutung der Triglyzeride noch immer unterschätzt, erklärt der Präventionsmediziner Stephan Jacob gegenüber dem Medizinportal Medscape. Mehr noch als die Nüchternwerte scheinen allerdings die postprandialen Trigyzeridwerte im Zusammenhang mit dem Herzrisiko zu stehen – das haben gleich mehrere Studien in den vergangenen Jahren bestätigt.

 

Quelle:

AHA Journals

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