Wechselwirkungen beeinträchtigen Wirkung
Menschen mit einer Krebserkrankung können infolge ihrer Erkrankung, etwa bei Leukämien, invasive Pilzerkrankungen erleiden. Noch häufiger treten diese Mykosen als Folge einer therapiebedingten Immunsuppression auf. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Medikamenten aus der Wirkstoffgruppe Azolen, deren Wechselwirkung mit anderen Arzneien sich nur schwer vorhersehen lassen. Im Rahmen einer großen Studie an drei Lehrkrankenhäusern in Deutschland zeigte sich, dass der erforderliche Wirkstoffspiegel häufig nicht erreicht wird – obwohl die Medikamente gemäß der Empfehlungen von Fachgesellschaften dosiert wurden.
Stoffwechsel unterschiedlich aktiv
Im Rahmen der Studie konnten die Forscher*innen unterschiedliche Ursachen für zu geringe Wirkstoffspiegel feststellen. Dazu gehören genetisch bedingte Unterschiede im Stoffwechsel der Leber. So kann das Enzym Cytochrom P450 2C19 (CYP2C19) den Stoffwechsel deutlich beschleunigen, sodass der Körper die Wirkstoffe nicht in ausreichendem Maße aufnehmen kann. Auch andere Medikamente können dazu führen, dass das Enzym aktiv wird. Da die Auswirkungen der Enzymaktivität individuell sehr unterschiedlich ausfallen, raten die Autor*innen dazu, die Wirkstoffkonzentration im Blut regelmäßig zu kontrollieren.
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