Gezielt auf Erreger testen
Fast 40 Prozent der Patienten mit Durchfall suchen einen Arzt auf. Angesichts der Häufigkeit gastroenteritischer Infektionen gehen Fachmediziner davon aus, dass Labortests nicht routinemäßig zur Diagnose eingesetzt werden können. Ärzte sollten bei bestimmten Patientengruppen jedoch nicht darauf verzichten. Dazu gehören unter anderem Patienten unter Immunsuppression, mit blutigen Durchfällen,
Begleierkrankungen oder schwerem Krankheitsbild. Legt die klinische Symptomatik eine Antibiotikatherapie nahe, sollten Ärzte auch diese Patienten zuvor auf Erreger testen.
Shigelleninfektionen immer mit Antibiogramm
Zu den von Leitlinien empfohlenen Tests gehören die Erreger Campylobacter, Salmonellen, Shigellen und Noroviren. Fachmediziner aus der Praxis raten dazu, Betroffene auch auf Clostridium difficile und E. coli untersuchen zu lassen. Ergibt das Testergebnis eine Infektion mit Shigellen, müssen Ärzte zum Antibiotikum greifen. Allerdings sind die Erreger gegen bestimmte Wirkstoffe bereit resistent. Für Ciprofloxacin etwa liegt die Resistenzrate bei 66 Prozent. Vor der Wahl des Antibiotikums sollten behandelnde Mediziner daher immer ein Antibiogramm erstellen lassen.
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