Antibiotika bei Durchfallerkrankungen

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall: Entzündungen des Magen-Darm-Traktes treten in Deutschland jährlich millionenfach auf. Statistisch gesehen verursachen in den Sommermonaten vor allem bakterielle Erreger typische Beschwerden. Unter Umständen müssen diese mit Antibiotika behandelt werden. Leitlinien und Experten empfehlen Labortests, um den Erregern auf die Spur zu kommen.

Röhrchen für Stuhlprobe

Gezielt auf Erreger testen

Fast 40 Prozent der Patienten mit Durchfall suchen einen Arzt auf. Angesichts der Häufigkeit gastroenteritischer Infektionen gehen Fachmediziner davon aus, dass Labortests nicht routinemäßig zur Diagnose eingesetzt werden können. Ärzte sollten bei bestimmten Patientengruppen jedoch nicht darauf verzichten. Dazu gehören unter anderem Patienten unter Immunsuppression, mit blutigen Durchfällen,
Begleierkrankungen  oder schwerem Krankheitsbild. Legt die klinische Symptomatik eine Antibiotikatherapie nahe, sollten Ärzte auch diese Patienten zuvor auf Erreger testen.

Shigelleninfektionen immer mit Antibiogramm

Zu den von Leitlinien empfohlenen Tests gehören die Erreger Campylobacter, Salmonellen, Shigellen und Noroviren. Fachmediziner aus der Praxis raten dazu, Betroffene auch auf Clostridium difficile und E. coli untersuchen zu lassen. Ergibt das Testergebnis eine Infektion mit Shigellen, müssen Ärzte zum Antibiotikum greifen. Allerdings sind die Erreger gegen bestimmte Wirkstoffe bereit resistent. Für Ciprofloxacin etwa liegt die Resistenzrate bei 66 Prozent. Vor der Wahl des Antibiotikums sollten behandelnde Mediziner daher immer ein Antibiogramm erstellen lassen.

 

Quelle:

Medical Tribune