Rekordjahr 2020
Im Jahr 2020 wurde mit 704 FSME-Erkrankungen die bislang höchste Fallzahl seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet. Dies entspricht einer Zunahme von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 445 FSME-Erkrankungen. Somit wurde nach dem bislang fallstärksten Jahr 2018 mit 583 FSME-Erkrankungen ein neuer Höchstwert erreicht. Mit den fünf neuen Risikogebieten sind aktuell insgesamt 169 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert. Das RKI beobachtet allerdings auch in Bundesländern ohne Risikogebiete vereinzelt FSME-Erkrankungen. Im Jahr 2020 wurden 20 solcher Fälle gemeldet. 50 Prozent der insgesamt gemeldeten Patient*innen entwickelten die Betroffenen neurologische Symptome wie Entzündungen des Gehirns, der Hirnhäute und des Rückenmarks.
Impfung könnte viele Fälle vermeiden
Fast alle (98 Prozent) der 2020 gemeldeten FSME-Erkrankten waren gar nicht oder nur unzureichend geimpft, die Grundimmunisierung war also unvollständig oder Auffrischimpfungen fehlten. Eine FSME-Impfung kann den Ausbruch der Krankheit nach einem Zeckenstich jedoch verhindern. Die Ständige Impfkommission empfiehlt daher eine FSME-Impfung für Personen, die in FSME-Risikogebieten leben und - etwa aus beruflichen Gründen - viel im Grünen unterwegs sind. Allerdings lassen sich auch in Risikogebieten zu wenig Menschen impfen. Dies gilt nach Angaben des RKI vor allem für Menschen über 60 Jahren. Besonders riskant: Gerade bei dieser Personengruppe ist das Risiko einer schweren FSME-Erkrankung deutlich erhöht.