Blick in die Familiengeschichte
Blockiert ein Blutgerinnsel die Gefäße, ohne dass der Arzt eine Ursache oder eine Vorerkrankung findet, kann ein Blick in die Krankengeschichte der Familie weiterhelfen. Wenn Eltern oder Großeltern bereits an Thrombosen, Lungenembolien oder einem sogenannten offenen Bein erkrankten, liegt der Verdacht auf eine vererbte Thrombophilie nahe. Dies gilt insbesondere, wenn zwei Verwandte ersten Grades (Eltern oder Geschwister) bereits Venenverschlüsse erlitten haben. Auch Schwangere, deren Familien solch eine Krankengeschichte aufweisen, sollten ihr Thrombophilie-Risiko testen lassen.
Immunsystem als Auslöser
Zu den Risikofaktoren für Thrombosen gehören Übergewicht, Rauchen, Diabetes oder Bluthochdruck. Leiden junge Patienten ohne diese Faktoren an Venenverschlüssen, steckt unter Umständen das Immunsystem dahinter. Beim Antiphospolipid-Syndrom (APS) richten sich körpereigene Abwehrzellen gegen Phospholipide – wichtige Bausteine für den Aufbau von Zellen, Gefäßen und Gerinnungsfaktoren. Bei Krankheitsverdacht untersuchen Labormediziner das Blut auf bestimmte Antikörper, die sich negativ auf die Blutgerinnung auswirken
(Lupusantikoagulans, Kardiolipin-Antikörper, Anti-β2-Glykoprotein). Weisen diese beim ersten Test auf verlängerte Blutgerinnungszeiten hin, muss man das Ergebnis zur Sicherheit nach zwölf Wochen wiederholen.
Quelle:
Medical Tribune, 20.06.2014
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