Vorhofflimmern kann zu Schlaganfall führen
Intensives Training beansprucht das Herz stark: Der Blutdruck steigt, die Kammern und Vorhöfe müssen kräftig Blut pumpen. Dabei kommt es mitunter dazu, dass sich der linke Vorhof des Herzens weitet. Mögliche Folge: Das Blut sammelt sich dort und verklumpt. Wenn sich diese Blutgerinnsel ablösen und mit dem Blutstrom ins Gehirn wandern, können sie einen Schlaganfall verursachen. Experten schätzen, dass bei etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland das Herz auf diese Weise aus dem Takt gerät. Damit ist VHF die häufigste Herzrhythmusstörung und einer der häufigsten Gründe für Arztbesuche und stationäre Krankenhausaufenthalte.
Sport ist nicht gleich Mord
Nicht immer steckt sportlicher Ehrgeiz hinter dem VHF. Auch andere Erkrankungen können das Herz zum Flattern bringen, etwa Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis), eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder ein gestörter Kalium-, Natrium- oder Calcium-Haushalt. Bestimmte Medikamente und Dopingmittel verursachen ebenfalls VHF. Laborwerte des Blutes zeigen, ob eine dieser Ursachen für die Beschwerden verantwortlich ist. Sicher feststellen lässt sich VHF mittels EKG und Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie). Medikamente helfen, das Herz wieder in Takt zu bringen. Ob der Patient sein Ausdauertraining reduzieren oder ganz einstellen sollte, hängt von der Sportart ab – und davon, ob das VHS Rhythmusstörung in Ruhephasen oder bei Belastung auftritt.
Quellen:
Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Nr. 9/2010
Kompetenznetz Vorhofflimmern e. V.
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