Tuberkulose: eine weltweite Gefahr

Tuberkulose ist keinesfalls ein Problem einzelner Staaten, sondern in nahezu jedem Land der Erde präsent. Dies betonte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) anlässlich der 67. World Health Assembly in dieser Woche. Eine globale Strategie soll nun das Ziel verfolgen, die Erkrankungsrate bis 2035 weltweit um 90 Prozent und die Sterberate um 95 Prozent zu senken. Aktuell erkranken immer weniger Menschen an Tuberkulose. Somit besteht Hoffnung, das ambitionierte Ziel auch tatsächlich zu erreichen.

Besorgniserregende Entwicklung in Deutschland

Insgesamt erlitten im Jahr 2012 8,6 Millionen Menschen eine Tuberkulose, 1,3 Millionen starben daran. In Deutschland sind die Zahlen eher gering, bleiben aber – anders als im weltweiten Vergleich – auf einem konstanten Niveau. So infizierten sich 2012 4.220 Menschen hierzulande mit Tuberkulose-Erregern, im Vorjahr waren es 4.317. Die Sterberate stieg sogar leicht von 144 Patienten (2011) auf 146 Patienten (2012) an. Für das Robert Koch-Institut (RKI) zeigt dies eine besorgniserregende Entwicklung.

 

Tuberkulose bei Kindern

Optimistischer betrachten die RKI-Experten die Zahlen der Tuberkulosefälle bei Kindern. Nachdem diese zunächst Jahr für Jahr angestiegen waren, stoppte die Erkrankungszahl 2011 und 2012 bei 178. Kinder sind tendenziell anfälliger für eine Infektion, und sie erkranken schwerer. Hinzukommt, dass gerade bei den Kleinsten eine Tuberkulose weitaus schwieriger festzustellen ist. Die Experten des RKI wollen diese Entwicklung besonders aufmerksam verfolgen.

 

Früh erkannt, gut heilbar

Wird eine Tuberkuloseerkrankung frühzeitig erkannt und therapiert, ist sie effektiv heilbar. Bei anhaltendem Husten, Appetitlosigkeit und leichtem Fieber sollten Betroffene ihren Arzt aufsuchen. Ein Tuberkulin-Test über die Haut oder das Blut gibt erste Hinweise auf eine Infektion. Ein DNA-Test sichert die Diagnose ab. Medikamente helfen dem Organismus anschließend im Kampf gegen die Erreger.

 

Mehr lesen

IPF-Faltblatt Tuberkulose

 

Quellen

Weltgesundheitsorganisation

Rober Koch-Institut

 

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