Leitlinien empfehlen frühere Testung
Rund neun Prozent der Schwangeren hierzulande entwickeln eine Diabetes-Erkrankung. Der sogenannte Schwangerschaftsdiabetes kann zu Komplikationen wie frühzeitige Wehen oder gefährlich hohen Blutdruck (Präeklampsie) bei der Frau sowie zu erhöhtem Geburtsgewicht des Kindes führen. Zudem steigt das Risiko, dass das Kind im Lauf des Lebens an Diabetes erkrankt. Bislang erfolgt der Test auf GDM erst in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche (SSW). Typische Stoffwechselveränderungen lassen sich aber oft schon vor der 14. SSW nachweisen. Die Kosten für frühere Tests übernehmen die Krankenkassen bisher jedoch nicht. Aktuelle Leitlinien zur medizinischen Versorgung in der frühen Schwangerschaft empfehlen hingegen bereits entsprechende Diagnostik in der 11. bis 14. SSW.
Oraler Glukosetoleranztest als Mittel der Wahl
Laut Studienergebnissen kann ein in der 15. SSW durchgeführter oraler Glukosetoleranztest (oGTT) ungünstige Entwicklungen während der Schwangerschaft reduzieren, falls ein Gestationsdiabetes festgestellt und behandelt wird. Allerdings zeigt sich auch, dass sich die früh festgestellten kritische Blutzuckerwerte bei 30 Prozent der Betroffenen später in der Schwangerschaft wieder normalisierten. Um unnötige Behandlungen zu vermeiden, wollen Mediziner*innen nun erforschen, welche Schwangeren tatsächlich von einer frühen Diagnose profitieren können. Zudem soll geprüft werden, ob auch weniger aufwändige Testverfahren als der oGTT für eine frühe Diagnose geeignet sind.
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