Schuppenflechte: Früherkennung verbessert Lebensqualität

Juckreiz, Schuppen und Schmerzen in den Gelenken: An einer Schuppenflechte (Psoriasis) leiden vor allem Menschen unter 40 Jahren. Neben der Haut betrifft die Autoimmunkrankheit auch Gelenke und andere Organe. Die Folge: Die Lebenserwartung der Betroffenen sinkt um zwei bis viereinhalb Jahre. Früherkennung hilft, die chronische Störung des Immunsystems zu kontrollieren, Folgeerkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Mann im grauen Sweatshirt kratzt sich aufgrund einer  Schuppenflechte am Arm.

Bei Schuppen und Pusteln zum Arzt

Knapp zwei Millionen Menschen leiden hierzulande an Schuppenflechte. Davon erkranken drei Viertel der Betroffenen in der ersten Lebenshälfte. Oft steckt eine genetische Veranlagung dahinter. Aber auch eine Streptokokken-Infektion, bestimmte Medikamente, Sonnenbrand oder seelischer Stress können die Schuppen und Pusteln auslösen. Wer etwa Betablocker oder Lithiumsalze einnimmt oder an Streptokokken erkrankt, sollte sein Psoriasis-Risiko mit einem Arzt besprechen. Bei juckenden roten Flecken auf der Haut und trockenen, silbrigen Schuppen, die von einem roten Saum begrenzt werden, sollten sich Betroffene untersuchen lassen. Mithilfe von Bluttests, einem Abstrich und gegebenenfalls Gewebeproben der Haut kann der Arzt eine genaue Diagnose stellen und die Behandlung einleiten.

 

Mit Labortests Begleiterkrankungen erkennen

Schuppenflechte ist nicht heilbar, doch Medikamente, Salben und eine Behandlung mit UV-Licht lindern die Symptome. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, typische Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Bis zu 15 Prozent der Schuppenflechte-Patienten leiden zudem unter einer rheumatischen Arthritis mit schmerzenden Gelenken und Sehnen. Hinweise auf diese fortschreitende Entzündung geben Blutwerte wie eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, bestimmte Antikörper und die sogenannten Rheumafaktoren. Je früher eine Psoriasis-Arthritis erkannt und behandelt wird, desto besser lässt sich die Zerstörung der Gelenke eindämmen.

 

Quellen:

Medical Tribune, 04.12.2015

Deutscher Psoriasis Bund e. V.

 

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IPF-Faltblatt Autoimmunerkrankungen 

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