Prostata-Krebs: Biomarker reduziert unnötige Biopsien

Fachmediziner*innen empfehlen, sich bei der Früherkennung von Prostata-Krebs nicht allein auf eine Tastuntersuchung zu verlassen, sondern den PSA-Wert testen zu lassen. Erhöhte Werte sollten weiter abgeklärt werden. Dazu entnehmen Mediziner*innen zum Beispiel Gewebeproben der Prostata, die im Labor untersucht werden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der PSA-Test Prostatakarzinome ab einem Tumorgrad von 2 aufwärts zuverlässig entdecken kann, sodass manche Patienten auf eine Biopsie verzichten könnten

Mann in Anzug hält sich gefaltete Hände vor die Prostata.
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Umfangreiche Datenauswertung

Der MPS2-Urintest wurde von US-amerikanischen Wissenschaftler*innen auf der Basis von 18 für Prostatakarzinome relevante Biomarker entwickelt. Die Treffsicherheit des Tests überprüften die Forschenden anhand von Urin, der nach einer digitalen rektalen Untersuchung der Prostata genommen wurde. In der neuen Studie prüfte das Forschungsteam, wie zuverlässig die Testergebnisse auch ohne die bildgebende Untersuchung ausfallen. Dazu nutzten sie drei validierte Modelle zur Risikoberechnung und wendeten sie auf umfangreiche medizinische Daten von Patienten mit Prostatakrebs an.

Vorhersage auch ohne digitale Bildgebung erfolgreich

Die Auswertung zeigte: Der Urintest konnte höhergradige Prostatakarzinome besser vorhersagen als andere Modelle wie etwa der weit verbreitete Prostate Cancer Prevention Trial Risk Calculator (PCPTrc), eine aus einer großen Interventionsstudie entwickelten Berechungsformel. Die höhere Treffgenauigkeit könnte zukünftig dazu beitragen, unnötige Biopsien vermeiden: Der MPS2-Test hätte rechnerisch zwischen 36 und 42 Prozent der unnötigen Biopsien vermieden, der PCPTrc nur 13 Prozent.

Quelle:

Ärzteblatt

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