Pollenflug und Covid 19

Wenn viele Pollen fliegen, kann die Zahl der Atemwegserkrankungen ansteigen – dies gilt auch für Covid-19. Dabei spielt es keine Rolle, ob Betroffene an Allergien gegenüber diesen Pollen leiden oder nicht. Für Menschen mit Allergien gilt weiterhin: Heuschnupfen und Co. bedeuten im Vergleich zu Menschen ohne Allergien kein höheres Risiko für die Ansteckung mit Covid-19 oder einen schwereren Verlauf der Erkrankung.

Mehr Pollen in der Luft, mehr Atemwegsinfektionen

Bei starkem Pollenflug reagiert die Körperabwehr in abgeschwächter Form auf Viren, die verantwortlich für Atemwegserkrankungen sind. Der Grund: Wenn ein Virus in den Körper gelangt, produzieren infizierte Zellen üblicherweise Signalproteine. Diese sogenannten antiviralen Interferone rufen benachbarte Zellen dazu auf, ihre antivirale Abwehr zu verstärken, um die Eindringlinge in Schach zu halten. Außerdem wird eine ausbalancierte Entzündungsreaktion aktiviert, um die Viren zu bekämpfen. Bei hoher Pollenkonzentration in der Luft gelangen neben Viren auch Pollen in die Atemwege. Dann produziert der Körper weniger solcher antiviralen Interferone. Auch die eigentlich heilsame Entzündungsreaktion wird beeinflusst. Ein internationales Team unter der Leitung von Forscher*innen der Technischen Universität München (TUM) und des Helmholtz Zentrums München konnte nun in einer Studie zeigen, dass dieser Mechanismus auch für den Covid-19-Erreger gilt.

Masken schützen Covid-19-Hochrisikogruppen

Angehörige von Hochrisikogruppen für eine Covid-19-Infektion können sich nach Angaben der Wissenschaftler*innen schützen, indem sie auch an der frischen Luft Staubfiltermasken tragen und auf die Pollenflugvorhersagen achten. Nach Angaben des Allergieinformationsdienstes des Helmholtz Zentrums München haben Menschen mit Allergien jedoch kein erhöhtes Corona-Infektionsrisiko. Auch für die Vermutung, dass Medikamente, die das Immunsystem dämpfen, die Ansteckungsgefahr erhöhen könnten, gebe es keine Belege. Wichtig: Menschen mit Asthma sollten ihre Medikamente wie gewohnt einnehmen. Wer Allergie-Medikamente absetzen möchte, sollte dies im Vorfeld mit den betreuende Ärzt*innen besprechen. Das gilt insbesondere für Allergiker*innen, die Cortison-Tabletten nehmen.

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