„Personalisierte Medizin“: neues IPF-Faltblatt online

Wenige Tropfen Blut und einige Zellen - mehr benötigt die moderne Labormedizin nicht, um Therapien zielgerichteter zu machen, Nebenwirkungen zu vermeiden, Krankheitsverläufe besser einzuschätzen und Erkrankungen frühzeitiger zu erkennen. Mit seinem neuen Faltblatt erklärt das IPF, wie personalisierte Medizin funktioniert und welche Vorteile Patienten davon haben.

Neue Perspektiven bei schweren Erkrankungen

Krebs ist nicht gleich Krebs - das gilt auch für viele andere Erkrankungen. Darum nutzen Mediziner immer häufiger Biomarker für Prävention, Diagnose und Therapie. Biomarker sind biologische Bausteine des Organismus wie etwa Proteine, Nukleinsäuren oder Enzyme. Sie bestimmen die genetische und molekulare Besonderheiten eines Menschen und zeigen an, ob die biologischen Prozesse normal verlaufen. Mittels Labortests können Mediziner Abweichungen feststellen, die auf Krankheiten hinweisen oder wichtige Informationen für die Therapie geben: Ob zum Beispiel Medikamente gegen Krebs, bei Mukoviszidose, erhöhtem Cholesterin und Fettwertspiegel anschlagen, hängt unter anderem von der Beschaffenheit der kranken Zellen ab. Auch ob Patienten etwa mit Epilepsie oder Multipler Sklerose durch bestimmte Medikamente schwere Nebenwirkungen erspart bleiben können, zeigen diese Tests an. Weil sie die Therapie begleiten, heißen die Tests auch Comapnion Diagnostics.

Kostenübernahme für Companion Diagnostics

Die größten Fortschritte der personalisierten Medizin sind bisher im Rahmen der Arzneimitteltherapie zu verzeichnen. Derzeit (Stand Januar 2018) sind 48 zielgerichtete Arzneimittelwirkstoffe im Einsatz, für die vor der Anwendung am Patienten ein Test vorgeschrieben ist. Für fünf weitere Wirkstoffe empfehlen Mediziner einen Test. Die Situation bei der Erstattung von Companion Diagnostics hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Zukünftig müssen die gesetzlichen Krankenkassen die Labortests bezahlen, wenn für den Einsatz eines neu zugelassenen Medikamentes auch Companion Diagnostics notwendig sind. Im Einzelfall sollten Patienten mit der Krankenkasse abgeklären, ob sie weitere Tests auf freiwilliger Basis erstattet. Bei Krebspatienten ist man sogar schon einen Schritt weiter: Seit dem
 1. Juli 2016 werden diagnostische Tests, mit denen bestimmte genetische Eigenschaften des Tumors sowie tumorgenetische Veränderungen nachgewiesen werden, vor dem möglichen Einsatz von entsprechenden Medikamenten von allen gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

 

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