Reserveantibiotika fördern Resistenzen
Antibiotika wirken effektiv gegen Infektionen, die durch Bakterien ausgelöst werden. Allerdings verlieren die Medikamente zunehmend an Wirksamkeit. Darum ist es wichtig, die antibakteriellen Wirkstoffe möglichst zielgerichtet einzusetzen. Ob tatsächlich eine Penicillin-Allergie vorliegt, sollten Patienten und Ärzte daher genau erforschen. Denn der entsprechende Verdacht basiert laut Studien häufig auf Erfahrungen, die Patienten im Kindesalter mit dem Medikament gemacht haben. Dabei bleibt jedoch vielfach unklar, ob Symptome wie Hautrötungen oder Durchfall tatsächlich eine allergische Reaktion oder nicht-allergische Nebenwirkung der damals verschriebenen Medikamente darstellen.
Allergietest schafft Klarheit
Penicilline sind oft Medikamente der ersten Wahl und werden in vielen akuten Situationen eingesetzt. Patienten sollten daher wissen, ob sie auf diese Wirkstoffklasse allergisch reagieren. Das zeigen Haut- und Provokationstests unter fachärztlicher Kontrolle. In mehreren Testintervallen können Allergologen feststellen, auf welche speziellen Penicillinpräparate der Patient allergisch reagiert. Vorteil: Meist betrifft die Allergie nur bestimmte Molekülketten eines Wirkstoffs. In einem solchen Fall können Arzt und Patient auf andere Penicilline ausweichen und trotz Allergie auf Reserveantibiotika verzichten. Liegt der Test schon sehr lange zurück, lohnt sich mitunter eine Wiederholung: Arzneimittelallergien können mit der Zeit von wieder verschwinden. So beobachteten Experten des US Centers for Disease Control and Prevention (CDC): 80 Prozent der Patienten mit nachgewiesener Penicillin-Allergie macht das ursprüngliche Allergen zehn Jahre nach der Erstreaktion nichts mehr aus.
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