Auf unnötige Einnahme verzichten
In den vergangenen Jahren hat MRSA sich nach Angaben von Experten auch zunehmend außerhalb von Krankenhäusern ausgebreitet. Ein Grund hierfür: Antibiotika werden immer häufiger verschrieben. Patienten fragen auch dann nach den Medikamenten, wenn andere Wirkstoffe helfen könnten. So wünschen sich laut einer Umfrage der DAK etwa drei Viertel der Befragten bei hartnäckigen Erkältungen ein Antibiotikum. Hinzu kommt, dass sie das Medikament oft nicht ordnungsgemäß einnehmen. So setzt es jeder Vierte eigenmächtig zu früh ab – und muss im schlimmsten Fall erneut behandelt werden. Erreger erhalten so die Möglichkeit, gegen die entsprechenden Wirkstoffe Resistenzen zu entwickeln – und die Patienten können die gefährlichen MRSA-Keime weitertragen.
Screening vor planbaren Krankenhausaufenthalten
Bestimmte Patientengruppen tragen ein höheres Risiko für Infektionen mit MRSA. Dazu gehören Menschen, die chronisch pflegebedürftig sind, an offenen Wunden leiden oder regelmäßig zur Dialyse müssen. Ihnen raten Experten, sich vor zeitlich planbaren stationären Krankenhausaufenthalten, etwa vor orthopädischen Operationen oder bei Eingriffen am Herz oder den Blutgefäßen, auf MRSA untersuchen zu lassen. Studien belegen, dass der Einsatz von spezifischen Screenings, in Verbindung mit strikten Hygienemaßnahmen, die Infektionsraten in Krankenhäusern senken. Ohne Screening werden im Schnitt 69 bis 85 Prozent der Patienten, die mit MRSA eingeliefert werden, nicht erkannt. Dabei nimmt der Arzt Abstriche von Haut oder Schleimhäuten und lässt sie mikrobiologisch untersuchen. Neben der vorderen Nasenhöhle kann der Keim regelmäßig auch im Rachen, am Damm oder in der Leistenregion nachgewiesen werden. Die Untersuchungen können auch niedergelassene Ärzte durchführen.
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