Mit dem Partner zum Blutzuckertests

Wer mit einem Partner zusammenlebt, der an Typ 2-Diabetes erkrankt ist, trägt selbst ein höheres Diabetesrisiko. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher um die Medizinprofessorin Kaberi Dasgupta von der McGill University in Montreal, nachdem sie mehrere internationale Studien verglichen hatten.

Erhöhtes Diabetesrisiko für Partner

Dass in einer langjährigen Beziehung die Partner bestimmte Eigenheiten voneinander übernehmen, kennen viele Menschen aus eigener Erfahrung. Dazu gehören neben Alltagsvorlieben offenbar auch gesundheitsschädliche Verhaltensweisen. Die kanadischen Wissenschaftler werteten Studien aus Afrika, Asien, Großbritannien, den USA und Schweden aus, die Paare aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und verschiedenen Altersstufen verglichen hatten. In der Gesamtschau der Daten fanden die Forscher klare Hinweise: Leidet einer der Lebensgefährten an Diabetes, steigt für den anderen Partner die Wahrscheinlichkeit, ebenfalls an Diabetes zu erkranken, um 26 Prozent an.

 

Blutzucker regelmäßig prüfen lassen

Als Ursache vermuten Kaberi Dasgupta und ihr Team, dass betroffene Paare einen ungesunden Lebensstil voneinander übernehmen. Daher empfehlen sie, paarbezogene Strategien zu entwickeln, um Diabetes vorzubeugen bzw. früh zu erkennen. So könnte man gezielt Partner von Diabetespatienten im Rahmen eines Screeningprogramms untersuchen. Durch regelmäßige Blutzuckertests ließen sich Anzeichen der Krankheit frühzeitig erkennen und Folgeschäden verhindern. Um den Blutzuckerwert zu kontrollieren, bedarf es nur einer Blut- und Urinprobe. Die Laborwerte geben zuverlässig Aufschluss darüber, ob die betroffenen Paare womöglich bald nicht nur den Alltag, sondern auch eine Diabetes-Erkrankung teilen müssen.

 

Quelle:

Ärztezeitung vom 24. Februar 2014

BMC Medicine

 

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