Alte Erkenntnis erneut bestätigt
1998 veröffentlichte der britischen Arzt Andrew Wakefield eine Studie, die eine Verbindung zwischen der MMR-Impfung und späterem Autismus bei einer Gruppe von Kindern herstellte. Allerdings stellte sich später heraus, dass der Mediziner von Eltern autistischer Kinder, die einen Impfstoffhersteller verklagen wollten, Gelder erhalten hatte. Bereits in den Folgejahren erschienen zahlreiche Studien, die den Zusammenhang zwischen Impfstoff und Autismus widerlegten. In der aktuellen Untersuchung beobachteten die Mediziner fast 96.000 Kinder bis zu einem Alter von fünf Jahren mit Geschwisterkindern, von denen 1929 an einer autistischen Störung litten. Im gesamten Beobachtungszeitraum entwickelten die geimpften Geschwisterkinder nicht häufiger autistische Krankheitsbilder als der Bevölkerungsdurchschnitt.
Impfung schützt alle
Masern, Mumps und Röteln sind keine harmlosen Kinderkrankheiten. Sie können zu Mittelohr-, Lungen- oder Hirnhautentzündungen führen. Je später im Leben die Infektionen auftreten, desto schwerer verlaufen sie. So entzünden sich bei erwachsenen Männern mit Mumps in 15 bis 30 Prozent der Fälle auch die Hoden – bei schweren Verläufen führt dies zur Unfruchtbarkeit. Zusätzlich schützt eine hohe Impfquote in der Bevölkerung auch Menschen mit geschwächtem Immunsystem (Herdenimmunität). Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher für alle Kinder den vollen MMR-Impfzykus LINK. Erwachsene und Jugendliche sollten die Impfungen alle zehn Jahre auffrischen lassen.
Quellen:
ÄrzteZeitung vom 29. April 2015
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