Magenbeschwerden durch Bakterien

Klein und clever: der Magenkeim Helicobacter pylori findet sich bei fast jedem vierten Erwachsenen in Deutschland. Mit selbst produzierten Enzymen und Eiweißstoffen trotzt er der Magensäure und entzieht sich geschickt allen Versuchen des Immunsystems, ihn aufzuspüren. Bei dauerhaften Magenbeschwerden sollten Patienten sich auf Helicobacter-Bakterien untersuchen lassen.

Die Bakterien verursachen 95 Prozent aller Zwölffingerdarmgeschwüre und 60 Prozent aller Magengeschwüre. Typische Beschwerden sind auch Magenschleimhautentzündungen. Mit unterschiedlichen Laboruntersuchungen kommen die Ärzte den Erregern auf die Spur.

Nachweis mit Blut-, Stuhl- oder Atemtest

Eine Blutprobe klärt darüber auf, ob die Keime andauernde Magenprobleme verursachen. Dabei werden Antikörper nachgewiesen, die der Organismus gegen die Helicobacter-Bakterien gebildet hat. Auch eine Stuhlprobe kann Klarheit darüber bringen, ob die Bakterien den Magen besiedeln. Für Patienten, die vor der Blutentnahme oder Stuhlprobe zurückschrecken, bietet sich ein Atemtest an. Er misst die Aktivität der Bakterien. Die Patienten atmen im Abstand von 30 Minuten zweimal in spezielle Röhrchen oder Beutel – zwischendurch trinken sie eine Flüssigkeit, die Harnstoff mit einem markierten Kohlenstoff-Isotop enthält. Wenn Helicobacter pylori im Magen zu finden sind und den Harnstoff zersetzt, entstehen Ammoniak und Kohlendioxid. Das markierte Kohlenstoff-Isotop zeigt an, ob der Organismus erkrankt ist.


Antibiotika können den Körper im Kampf gegen die Bakterien unterstützen. Ist der Patient allerdings beschwerdefrei, tragen die Medikamente jedoch meist nicht zu einer Genesung bei.

 

Quelle:

Apotheken-Umschau, Januar 2014

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