Familiäre Vorbelastung klären
Erste Hinweise auf eine ererbte Gerinnungsstörung gibt ein Blick in die Krankengeschichte der Familie. Haben Eltern oder Großeltern bereits Thrombosen, Lungenembolien oder leiden an einem sogenannten offenen Bein, sollten Angehörige unabhängig von ihrem Alter klären lassen, ob sie die familiäre Vorbelastung geerbt haben. Ob tatsächlich eine vermehrte Neigung zu Thrombosen vorliegt (Thrombophilie), zeigen Laboruntersuchungen. Diese frühzeitig zu erkennen, hilft dabei, das Erkrankungsrisiko durch Medikamente zu reduzieren. Auch die seelische Gesundheit junger Menschen mit Thrombophilie profitiert davon, wenn die Thromboseneigung frühzeitig entdeckt wird, bevor Blutgerinnsel oder eine Lungenembolie entstehen. Denn wie eine aktuelle Studie aus Dänemark zeigt, entwickelt einer von fünf Betroffenen innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose behandlungsbedürftige psychische Probleme.
Labortest entdeckt Risiko aus den Genen
Die häufigste Form der Thrombophilie geht auf eine Mutation des Gerinnungsfaktors V zurück. Diese sogenannte APC-Resistenz ist für 30 Prozent aller venösen Thromboembolien verantwortlich. Rund sechs Prozent der Gesamtbevölkerung tragen diese Mutation in sich. Kommen weitere Faktoren wie Übergewicht oder Rauchen dazu, liegt das persönliche Thromboserisiko deutlich höher. Mit einem speziellen Bluttest können Labormediziner eine APC-Resistenz schnell nachweisen. Die Kosten für die Untersuchung übernimmt die Krankenkasse, wenn ein konkreter Verdacht auf eine angeborene Gerinnungsstörung vorliegt.
Quellen:
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IPF-Faltblatt Thrombose und Thrombophilie