Krebsvorsorge: HPV-Impfung wird zu wenig genutzt

Bestimmte Stämme des Humanen Papillom-Virus (HPV) verursachen nachweislich Gebärmutterhalskrebs und steigern auch für Männer das Risiko, an Krebs in Mund und Rachen sowie im Anal- und Genitalbereich zu erkranken. Eine Impfung schützt effektiv gegen diese HP-Viren. Doch laut einer Studie der DAK kommt die Impfung immer seltener zum Einsatz.

Teenager-Mädchen informiert sich am Laptop über HPV-Impfung
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Bis zu 60 Prozent weniger HPV-Impfungen

Die Erhebung der DAK zeigt, dass im Vergleich zu 2019 im Jahr 2022 bei 26 Prozent weniger Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren und 43 Prozent weniger Mädchen im Alter von 15 bis Jahren Jahre eine HPV-Impfserie begonnen wurde. Bei Jungen ging die Erstimpfungsquote noch deutlicher zurück: Im Alter von 9 bis 14 Jahren waren es 32 Prozent weniger, im Alter von 15 bis 17 Jahren waren es sogar 59 Prozent weniger. An durch HPV ausgelösten Tumoren erkranken hierzulande etwa 1.600 Männer und etwa 6.250 Frauen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts entfallen 4.600 Neuerkrankungen allein auf Gebärmutterhalskrebs.

HPV-Impfung am besten vor Aufnahme sexueller Kontakte

Humane Papillomviren sind so verbreitet, dass sich die meisten Frauen und Männer im Laufe ihres Lebens anstecken – außer sie sind dagegen geimpft. Sexuell aktive und junge Menschen im Alter bis 25 Jahren infizieren sich am häufigsten. Die Impfung schützt nur gegen alle Risiko- HPV, wenn sie vor einer Ansteckung stattfindet. Daher sollte die HPV-Impfung idealerweise vor Aufnahme erster sexueller Kontakte erfolgen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung ab dem Alter von 9 Jahren. Ist die Impfung nicht bis zum Alter von 14 Jahren erfolgt, empfiehlt die STIKO, diese noch bis zum Alter von 17 Jahren nachzuholen. Seit 2018 gilt die Impfempfehlung der STIKO auch für Jungen.

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