Mehr Diagnosen für mehr Behandlungen
Hepatitis kann heute in den meisten Fällen gut behandelt werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Leberentzündung auch festgestellt wird. Allerdings verursacht die Infektion häufig über lange Jahre keine Beschwerden. Der Organismus leidet dennoch. So kann sich etwa das Gewebe des Organs verhärten (Leberzirrhose). Bei einer unentdeckten Hepatitis kann das Risiko, später an Leberkrebs zu erkranken, um bis zu 50 Prozent steigen. Mit gezielten Labortests auf Hepatitis-Viren in Kombination mit einer ausführlichen Anamnese ließe sich Studien zufolge die Zahl der Diagnosen und damit der Therapien erhöhen. Ob ein Hepatitis-Test tatsächlich reguläre Vorsorgeleistung werden soll, prüft das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Auftrag des G-BA.
Mehrfachinfektionen erkennen
Patienten mit Hepatitis infizieren sich häufig mit mehr als einem Virustyp. So trägt beispielsweise etwa jeder zehnte von den 300.000 bis 650.000 Menschen in Deutschland mit chronischer Hepatitis B-Infektion gleichzeitig auch Hepatitis C- oder Hepatitis D-Viren in sich. Experten empfehlen daher, von einer Hepatitis-Diagnose Betroffene zeitnah auf weitere Hepatitis-Viren zu testen. Ein genauer Befund ist auch wichtig für die Therapie: Wird nur ein Virus erkannt und bekämpft, kann die zusätzliche Infektion anschließend besonders heftig ausbrechen.