Hormontherapie in den Wechseljahren: Blutdruck im Blick behalten

Früher oder später treffen sie jede Frau: die Wechseljahre. Etwa ein Drittel aller Frauen erleben die typischen Begleiterscheinungen wie zum Beispiel Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen als sehr belastend. Dann kann eine Hormonersatztherapie helfen. Diese kann auch nötig werden, wenn die Wechseljahre ungewöhnlich früh einsetzen. Je nach Darreichungsform steigt jedoch das Risiko, Bluthochdruck zu bekommen.

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Östrogen-Tabletten steigern Risiko für Bluthochdruck

Der Organismus stellt in den Wechseljahren nach und nach die Produktion von Östrogen ein. Östrogenhaltige Tabletten, Pflaster oder Vaginalzäpfchen können den Mangel abfangen und die Wechseljahrbeschwerden lindern. Wissenschaftler*innen werteten für eine Studie die Daten von mehr als 112.000 Frauen in Kanada aus, die ab einem Alter von 45 Jahren für mindestens sechs Monate eine reine Östrogen-Hormontherapie erhalten hatten. Sie stellten fest: Nahmen die Frauen die Medikamente als Tabletten ein, stieg das Risiko für Bluthochdruck um 14 Prozent im Vergleich zu den Frauen, die ein Pflaster, ein Gel oder eine Creme nutzten. Im Vergleich zu Frauen, die vaginale Östrogencremes oder -zäpfchen verwendeten, stieg das Bluthochdruckrisiko sogar um 19 Prozent.

Auf Dauer, Dosis und Art der Therapie achten

Die Auswertung der Daten ergab zudem: Je länger die Behandlung oder je höher die Dosis, desto häufiger entwickelten die Frauen einen höheren Blutdruck. Möglicherweise kann aber neben der Darreichungsform auch die Zusammensetzung der Medikamente die Gefahr von Schäden fürs Herz-Kreislauf-System reduzieren. So könnten Frauen in den Wechseljahren statt reinem Östrogen auch mit Kombinationspräparaten behandelt werden.

 

Quelle:

Hormontherapie in den Wechseljahren: Warum Ärzte den Blutdruck überwachen und auf die Darreichungsform achten sollten - Medscape - 11. Aug 2023.

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