Peptide im Blut zeigen Herzschwäche an
Insgesamt leiden hierzulande etwa zwei Millionen Menschen an chronischer Herzinsuffizienz. Zwar betrifft sie deutlich mehr Menschen im höheren Alter. Eine unvermeidliche Begleiterscheinung dieses Lebensabschnitts ist sie jedoch keineswegs. Darum sollten Patienten jeden Alters, die bei körperlicher Anstrengung in Atemnot geraten oder Wassereinlagerungen an Knöcheln und Unterschenkeln feststellen, unbedingt ihre Herzgesundheit untersuchen lassen.Ob das Organ tatsächlich nicht mehr kräftig genug pumpen kann, zeigt unter anderem ein Bluttest. Im roten Lebenssaft lassen sich sogenannte natriuretische Peptide (BNP) nachweisen. Der Herzmuskel setzt diese Substanzen frei, damit die Gefäße sich weiten und der Körper mehr Salz und Wasser ausscheidet.
Was tun bei schwachem Herz?
Um das Herz zu entlasten, kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz: ACE-Hemmer weiten die Blutgefäße und senken so den Blutdruck, Entwässerungsmittel (Diuretika) verringern das Blutvolumen, Betablocker verhindern, dass der Körper dauerhaft Stresshormone ausschüttet. Betroffene sollten sich zudem täglich wiegen: Wer binnen drei Tagen mehr als zwei Kilogramm zunimmt, leidet vielleicht an Wassereinlagerungen im Körper. Ein Arztbesuch klärt, ob sich die Leistungsfähigkeit des Herzens verschlechtert hat. Herzinsuffizienzpatienten sollten sich zudem jährlich gegen Grippe impfen lassen. Eine Influenza kann ein geschwächtes Herz deutlich stärker belasten als ein gesundes Organ. Da die Grippe-Erreger eine hohe Wandlungsfähigkeit besitzen, empfiehlt die Deutsche Herzstiftung, spätestens im Herbst an die jährliche Auffrisch-Impfung zu denken.
Quellen:
Medical Tribune, 13.11.2015
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