Labortest entdeckt Herpesviren
Mediziner bezeichnen Herpes zoster als Zweiterkrankung der Windpocken (Varizellen). Hinter beiden Erkrankungen steckt das Varizella zoster-Virus. Es führt bei Erstkontakt, meist im Kindesalter, zu Windpocken (Varizellen) und bleibt ein Leben lang in den Nervenzellen. Zu einem späteren Zeitpunkt, etwa bei Stress oder geschwächtem Immunsystem, kann es wieder aktiv werden und Gürtelrose auslösen. Herpes zoster kündigt sich durch Abgeschlagenheit, leichtes Fieber sowie brennende Schmerzen und mitunter Juckreiz auf der Haut an. Ein Bluttest klärt, ob tatsächlich Herpesviren hinter den Beschwerden stecken. Laut RKI kann ein Labortest auch sinnvoll sein, wenn die Gürtelrose untypisch verläuft und die Patienten an Immunschwäche, Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder Lungenentzündung leiden. Virushemmer und Schmerzmittel helfen, dass die Schmerzen und Entzündungen der Haut abklingen.
Impfung schützt vor Ansteckung und Langzeitschmerzen
Bei jungen Menschen klingt Herpes Zoster meist folgenlos ab. Jeder 20. Patient leidet jedoch noch Monate oder Jahre später unter Nervenschmerzen an den betroffenen Stellen (postherpetische Neuralgie). Mehr als die Hälfte der Gürtelrose-Patienten erkrankt zudem nach dem 50. Lebensjahr. Bei ihnen verläuft die Infektion oft deutlich schwerer als bei jüngeren Patienten. Studien zufolge reduziert eine Impfung für Menschen ab 50 Jahren das Erkrankungsrisiko um die Hälfte. Zudem entwickeln Geimpfte seltener eine postherpetische Neuralgie als Nichtgeimpfte. Allerdings eignet sich der Impfschutz nicht für Menschen mit geschwächtem Immunsystem und gehört nicht zu den Regelleistungen der Gesetzlichen Krankenkassen. Ob es sinnvoll ist, sich gegen Herpes zoster immunisieren zu lassen, sollten Betroffene mit ihrem Arzt klären.
Quellen:
Journal of Interdisciplinary Cycle Research
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IPF-Faltblatt Impfschutz