Hepatitis und HIV: Diagnose nicht verzögern!

Nach Schätzung von Experten leben in Deutschland bis zu 400.000 Menschen mit Hepatitis C (HCV) und 87.000 Menschen mit HIV. Allerdings bleiben die Infektionen bei vielen Betroffenen lange unentdeckt – auch, weil Betroffene sich schwer damit tun, die Möglichkeit einer Infektion offen beim Arzt anzusprechen. Dabei lassen sich HCV und HIV heute gut behandeln, wenn sie früh entdeckt werden.

Hepatitis und HIV lange ohne Symptome

Das Risiko für eine HCV-Infektion liegt besonders hoch für Menschen, die sich Drogen spritzen oder durch die Nase einnehmen und dabei ihre Utensilien teilen. HIV überträgt sich vor allem bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Betroffene sollten sich nicht scheuen, ihren Arzt anzusprechen - auch, wenn der Drogenkonsum oder die abenteuerliche Liebesnacht schon lange zurückliegen. Denn sowohl eine Hepatitis C-Infektion als auch HIV können über viele Jahre hinweg ohne Beschwerden verlaufen. Zwar stellen Ärzte jedes Jahr für etwa 5.000 bis 6.000 Patienten die Diagnose Hepatitis zum ersten Mal. Allerdings handelt es sich nach Angaben von Fachärzten für Infektionsmedizin dabei größtenteils um Altinfektionen: Die Patienten haben sich schon vor etlichen Jahren angesteckt. Dann steigt auch das Risiko für Folgeerkrankungen wie etwa einer Leberzirrhose bei Hepatitis C.

Frühe Diagnose vermeidet Folgeschäden

Bei einem Infektionsverdacht zeigen Bluttests, ob tatsächlich eine Infektion vorliegt. Bestätigt sich die Verdachtsdiagnose, stehen wirksame Medikamente zur Verfügung, mit denen sich die Viren in Schach halten lassen. Mehr als 90 Prozent der HCV-Patienten werden nach Angaben von Experten geheilt. Geheilt werden können HIV-Patienten zwar nicht. Die Infektion lässt sich jedoch bei den allermeisten Patienten langfristig kontrollieren. Das zeigt auch die gestiegene Lebenserwartung: Sie liegt heute bei frühzeitig einsetzender, erfolgreicher Behandlung nahezu gleichauf mit der Lebenserwartung von Menschen ohne HIV-Infektion. Regelmäßige Blutuntersuchungen helfen dabei, den Behandlungserfolg zu kontrollieren und die Therapie gegebenenfalls anzupassen.

 

Quelle:

Medscape

 

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