Hashimoto: auch die Eierstöcke untersuchen

Acht bis zehn Millionen Menschen sind hierzulande von einer Hashimoto-Thyreoiditis (chronische Schilddrüsenentzündung) betroffen. Frauen trifft es deutlich häufiger als Männer. Sie erkranken zehn bis 15-mal häufiger an der Autoimmunerkrankung. Fachärzt*innen empfehlen, Frauen mit Hashimoto auch gynäkologisch untersuchen zu lassen.

Frauen mit Schal und Jacke trinken Tee auf Terrasse

Nachteil im X-Chromosom

Als eine Ursache für die unterschiedliche Häufigkeit von Schilddrüsenerkrankungen bei den Geschlechtern sehen Fachärzt*innen genetische Faktoren. Zudem könnte die stärkere Immunkompetenz von Frauen überschießende Reaktionen und damit Autoimmunerkrankungen begünstigen. Die Besonderheiten des weiblichen Hormonhaushalts machen die Schilddrüse ebenfalls anfälliger für Erkrankungen.

Zusammenhang zwischen Eierstockzysten und Hashimoto

Fachmediziner*innen weisen zudem darauf hin, dass Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) drei- bis viermal häufiger auch an einer Autoimmunthyreoiditis leiden als Frauen ohne PCOS. Dies gilt hierzulande für rund eine Million Frauen. Ärzt*innen vermuten zudem noch eine Dunkelziffer. Um Betroffene so gut wie möglich behandeln zu können, raten die Mediziner*innen: Wird bei Frauen eine Autoimmunthyreoiditis festgestellt und behandelt, sollten Fachleute ein begleitendes PCOS im Auge behalten. Es kann mittels Hormonbestimmung und bildgebenden Verfahren diagnostiziert werden.

 

Quelle:

Ärztezeitung

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