Harnwegsinfekte bei Kleinkindern: auf Uringeruch achten

Übel riechender Urin bei Kleinkindern kann auf eine Harnwegsinfektion hinweisen. Darauf weisen kanadische Mediziner der Universität Montreal hin. Eltern sollten beim Kinderarzt abklären lassen, ob tatsächlich eine Harnwegsinfektion vorliegt.

Kind auf Töpfchen: Bei Kindern auf Harnwegsinfektionen achten.

Häufige Infektion bei Kindern

Harnwegsinfektionen gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten im Kindesalter. Experten der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. schätzen, dass

in den ersten sechs Lebensjahren erleiden etwa sieben Prozent aller Mädchen und etwa zwei Prozent aller Jungen mindestens eine symptomatische Harnwegsinfektion bekommen. Im Säuglingsalter erkranken Jungen sogar häufiger als Mädchen.

 

Symptome erkennen

Meist weisen Schmerzen beim Wasserlassen und Brennen in der Harnröhre zuerst auf eine Blasenentzündung hin. Die ganz kleinen Patienten können diese Symptome natürlich noch nicht benennen; auch sprechende Kleinkinder tun sich oft schwer damit, ihre Beschwerden verständlich zu formulieren. Daher werten die kanadischen Forscher den unangenehmen Uringeruch als wichtiges Symptom. Wenn Erbrechen, Durchfall oder Fieber hinzukommen, sollten Eltern unbedingt den Kinderarzt hinzuziehen. Manche Babys reagieren zudem besonders empfindlich auf Berührungen.

 

Konsequent behandeln, Nieren schützen

Eine Blasenentzündung sollte immer so früh wie möglich vom Kinderarzt behandelt werden, so Experten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Sonst kann die Infektion auf die Nieren übergreifen und eine Nierenbeckenentzündung auslösen. Da diese Organe erst noch ausreifen müssen, besteht besonders bei Säuglingen und Kleinkindern die Gefahr von längerfristigen Nierenschäden. Bestätigen Urintests den Verdacht auf einen Harnwegsinfekt, wird der Arzt in der Regel Antibiotika verschreiben.

 

Quellen:

Ärztezeitung

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

 

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