Gebärmutterhalskrebs: HPV-Impfung senkt Risiko deutlich

Eine HPV-Impfung senkt das Risiko für aggressiven Gebärmutterhalskrebs über eine Periode von 11 Jahren um fast 80 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommen schwedische Wissenschaftler*innen. Die HPV-Impfung wird hierzulande für Mädchen im Alter von neun bis 14 Jahren empfohlen und von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

 

Frühzeitig impfen, mehr Schutz

Das Forschungsteam analysierte die Daten von fast 1,7 Millionen Mädchen und Frauen im Alter von 10 bis 30 Jahren aus den Jahren 2006 bis 2017. Schweden führte die HPV-Impfung im Jahr 2006 ein. Die Ergebnisse zeigen: 19 geimpfte und 538 ungeimpfte Frauen erkrankten an Gebärmutterhalskrebs. Je früher die Impfung erfolgte, desto wirksamer schütze sie vor der Krebserkrankung. Bei den Frauen, die vor dem 17 Geburtstag geimpft wurden, lag der Anteil der Erkrankten bei 0,17. Fand die Impfung zwischen dem 17. und 30. Geburtstag statt, stieg die Inzidenzrate auf 0,47.

Ansteckung mit HPV vermeiden

Dass das Erkrankungsrisiko bei der Impfung im jüngeren Alter deutlicher sinkt, liegt daran, dass die Impfung das Risiko für durch HP-Viren verursachte Genitalwarzen und Gewebeveränderungen reduziert. In fast allen bösartigen Tumoren des Gebärmutterhalses (über 99 Prozent) befinden sich DNA-Spuren von Humanen Papillom-Viren. Die Mehrzahl der bösartigen Gewebeveränderungen (etwa 70 Prozent) geht auf die beiden Hochrisikotypen HPV 16 und 18 zurück. Die Ergebnisse aus Schweden stützen die Empfehlung, Mädchen möglichst früh gegen HPV impfen zu lassen. In Deutschland rät die STIKO zur Impfung im Alter zwischen neun und 14 Jahren.

 

Quelle:

Prostatakrebs: Mikrobiom beeinflusst Therapie; Brustkrebs: Koronarkalk-Messung lohnt; Schutz durch HPV-Impfung bestätigt - Medscape - 6. Okt 2020.

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