FSME: Robert Koch-Institut sucht Studienteilnehmer

Zeckensommer, wachsende Zahl von FSME-Risikogebieten und jetzt auch noch eine neue Zeckenart in Deutschland - Zeit, das Wissen zu FSME-Infektionen, ihrer Behandlung und Vorbeugung auszubauen. Das Robert Koch-Institut (RKI) geht mit der FSME-Studie 2018-2022 auf die Suche nach neuen Erkenntnissen.

Zecken übertragen FSME

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird von Zecken übertragen. Die Krankheit kommt in weiten Teilen Europas und Asiens vor. In Deutschland zählen die Experten des RKI jedes Jahr rund 300 FSME-Erkrankungen. Am häufigsten stammen die Patienten aus Bayern und Baden-Württemberg sowie angrenzenden Gebieten in Hessen, Thüringen und Sachsen. Diese Landkreise zählen zu den FSME-Risikogebieten. Nach einem Zeckenstich können Menschen aller Alters­gruppen an FSME erkranken; am häufigsten tritt die Infektion aber bei Personen ab 40 Jahren auf. Ein hoher Anteil – Schätzungen gehen von 70 bis 95 Prozent aus – der Erkrankungen verlaufen lediglich milde oder sogar ohne Symptome. Bei einem kleinen Teil der Infektionen erreicht das FSME-Virus jedoch das zentrale Nervensystem und kann teils schwere neurologische Komplikationen wie Entzündungen des Gehirns, der Hirnhaut und des Rückenmarks zur Folge haben.

Der FSME auf der Spur

Mit der Studie möchten die Wissenschaftler neue Erkenntnisse sammeln. Auf Basis der Daten sollen die medizinische Versorgung verbessert, die Impfempfehlungen zu FSME überprüft und neue Präventionsstrategien entwickelt werden. Dazu werden Krankheitsverlauf und Spätfolgen bei Betroffenen beschrieben, die im Studien­zeitraum in Baden-Württemberg oder Bayern mit einer FSME gemeldet werden. Zudem soll untersucht werden, wie Betroffene die medizinische Versorgung in Anspruch nehmen und welchen Einfluss die FSME auf ihre Lebensqualität hat. Auch die Infektionsorte wollen die Wissenschaftler genauer und kleinräumiger als bisher charakterisieren. Ein Vergleich mit einer Kontrollgruppe Gesunder gesunden Kontroll­personen soll weitere Risiko­faktoren für die Erkrankung identifizieren und bestimmen, wie effektiv die FSME-Schutzimpfung ist.

 

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