Früh in die Wechseljahre: häufig liegt es an Autoimmunerkrankungen

Bei etwa einem Prozent aller Frauen beginnen die Wechseljahre bereits vor dem 40. Geburtstag. Forscher*innen aus Finnland kommen in einer aktuellen Studie zu dem Ergebnis, dass bestimmte Autoimmunerkrankungen zu frühen Wechseljahren führen können.

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Autoimmunerkrankungen greifen Eierstöcke an

In den Wechseljahren stellt der weibliche Organismus die Hormonproduktion um und bildet deutlich weniger Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken. In der Folge werden unter anderem die monatlichen Blutungen schwächer und bleiben schließlich ganz aus. Neben Genveränderungen, Krebserkrankungen und ihren Behandlungen oder der Entfernung der Eierstöcke lösen auch Autoimmunerkrankungen zu früh einsetzenden Wechseljahre aus. Dann schädigen die fehlgeleiteten Reaktionen des Immunsystem die Eierstöcke.

Patientinnendaten ausgewertet

Den Zusammenhang zwischen Autoimmunerkrankungen und Menopause untersuchten Wissenschaftler*innen von der Universität Oulu in Finnland in ihrer Studie anhand der Daten von fast 4.000 Patientinnen, bei denen früh einsetzende Wechseljahre dokumentiert waren. Die Forschenden verglichen, bei wie vielen der betroffenen Frauen zudem vor oder nach den vorzeitigen Wechseljahren Autoimmunerkrankungen aufgetreten waren.

Rheuma-Erkrankungen steigern das Risiko für frühe Wechseljahre

Bei der Auswertung der Daten zeigte sich: Bei fast sechs von zehn Frauen wurde vor dem Beginn der Wechseljahre mindestens eine Autoim­mun­erkrankung diagnostiziert. Am häufigsten führten polyglanduläre Autoimmunerkrankungen (Autoimmunerkrankungen, die hormonproduzierendes Gewebe wie etwa die Eierstöcke angreifen) sowie Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (Vaskulitis, systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis) dazu, dass die Wechseljahre früh einsetzten. Offen ist jedoch noch, welche Autoantikörper die Eierstöcke schädigen und ob eine Früherkennung möglich ist.

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