Erst Badevergnügen, dann Durchfall

Durchfall, Magenschmerzen, Übelkeit und Fieber: Wenn bis zu zwölf Tagen nach dem Badevergnügen solche Beschwerden auftreten, können Sporentierchen die Übeltäter sein. Bis zu vier Prozent der Durchfallerkrankungen gehen auf die Parasiten zurück. Sie übertragen die ansteckende Kryptosporidiose. Kinder im Alter zwischen sechs und 24 Monaten trifft die Infektion besonders häufig.

Parasiten im Pool

Sporentierchen leben in Naturgewässern wie Seen, Teichen oder Flüssen vor. Sie können sich jedoch auch im Swimmingpool und Planschbecken ansiedeln. Beim Badespaß verschlucktes Wasser befördert die Erreger in den Organismus. Zumeist lassen Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Fieber nach einer, spätesten zwei Wochen nach. Vor allem bei Säuglingen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem können die Durchfälle jedoch deutlich länger anhalten. Dann droht gefährlicher Flüssigkeits- und Elektrolyteverlust. Geht es länger schlecht, sollten Betroffene daher einen Arzt aufsuchen und auf den Schwimmausflug hinweisen.

Stuhlprobe für die Diagnose

Ob die anhaltenden Beschwerden tatsächlich durch die Sporentierchen ausgelöst werden, klären Ärzte mittels Stuhltest. Für eine gesicherte Diagnose benötigen Labormediziner drei Stuhlproben, die an verschiedenen Tagen entnommen und im Labor auf die Parasiten untersucht werden. Sie können etwa Antikörper gegen die Erreger feststellen. Die mehrfache Analyse ist nötig, da der Körper die Sporentierchen nicht gleichmäßig, sondern unterschiedlich stark ausscheidet. Welche Erreger genau vorliegen, zeigen molekulardiagnostische Tests. Sollte sich die Diagnose bestätigen, behandeln Ärzte die vor allem die Symptome. Die Parasiten selbst sind hartnäckig. Strikte Händehygiene hilft dabei, die Erreger nicht weiterzugeben. Und Schwimmen ist in dieser Zeit natürlich tabu.

 

Quelle:

Robert Koch-Institut