Allergie: wenn der Insulinsensor juckt

Klein, praktisch, unauffällig: Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung und schlauchlose Insulinpumpen ermöglichen Menschen mit Diabetes ein komfortableres Selbstmanagement ihrer Erkrankung. Die kleinen Helfer übernehmen die Kontrolle des Insulinspiegels und versorgen den Körper mit der nötigen Menge Insulin. Allerdings kommt es mitunter zu heftigen Hautreaktionen. Dann sollten Betroffene klären lassen, ob es sich um Unverträglichkeiten oder eine Kontaktallergie handelt.

Auslöser Pflaster

Ob CGM oder FGM – die modernen Mess-Systeme und Insulinpumpen müssen in der Regel mit Pflastern auf der Haut befestigt werden. Damit diese halten, verwenden die Hersteller Klebstoffe, die wiederum Acrylate enthalten. Diese Stoffe können zu geröteten Hautstellen, Bläschen oder sogar lokalen Entzündungen führen. Die meisten Patienten zeigen eine Kontaktsensibilisierung auf Isobornylacrylat (IBOA), aber auch gegen N,N-Dimethylacrylamid (DMAA) und auf 2‑Ethyl-Cyanoacrylat. Diese Allergene finden sich teils im Fixierungspflaster auf der Haut, teils im Klebstoff, der das Gehäuse auf dem Pflaster fixiert, insbesondere jedoch im Gehäuse des Glukosesensors bzw. der Patchpumpe selbst.

Allergie oder Unverträglichkeit

Unverträglichkeiten zeigen sich zumeist rasch, etwa durch Rötungen und Juckreiz. Bei einer Unverträglichkeit kann es reichen, die Position der Pflaster regelmäßig zu wechseln. Eine echte Kontaktallergie entwickelt sich in der Regel langsamer. Sie kann sich erst nach Monaten oder sogar Jahren zeigen. Der Grund: Erst nach und nach „bewertet“ das Immunsystem die eigentlich harmlosen Stoffe in den Pflastern als gefährlich und versucht, sie zu bekämpfen. Ist eine Kontaktallergie erst einmal entstanden, reagiert der Körper dauerhaft auf den Auslöser – nur die Symptome lassen sich noch behandeln.

Spezielle Tests – und Unterstützung der Hersteller

Darum ist es wichtig, bei Hautreaktionen schnell abzuklären, ob tatsächlich eine Allergie vorliegt. Dazu können Fachärzte oder Hausärzte mit allergologischer Zusatzqualifikation Hauttests durchführen. Experten empfehlen, dazu den speziellen Testblock „Kunststoffe/ Klebstoffe gemäß der Deutschen Kontaktallergiegesellschaft“ zu nutzen, da normale Standardtests nicht genug Aussagekraft besitzen. Mitunter können auch die Hersteller der CGM und Insulinpumpen die Einzelsubstanzen für einen Test zur Verfügung stellen.

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