Darmkrebsvorsorge für Frauen verbessert

Zukünftig können auch Frauen bereits ab einem Alter von 50 Jahren eine Darmspiegelung zur Vorsorge gegen Darmkrebs in Anspruch nehmen. Bisher stand diese Möglichkeit nur Männern zur Verfügung, da medizinische Daten nahelegten, dass Männer ab 50 Jahren ein höheres Erkrankungsrisiko haben. Neueren Auswertungen zufolge können jedoch mehr Darmkrebserkrankungen verhindert werden, wenn das Darmkrebsscreening beiden Geschlechtern früher zur Verfügung steht. Der entsprechende Beschluss des G-BA soll frühestens zum 1. April 2025 in Kraft treten.

Eine junge Frau sitzt im Sprechzimmer und lässt sich mit einem Stetoskop von einer Ärztin untersuchen.
Picture Bay | Fotolia

Stuhltest alle zwei Jahre …

Derzeit gibt es zwei Untersuchungen zur Darmkrebs-Früherkennung: Ein Stuhltest spürt verborgenes Blut im Stuhl auf – dieses kann auf Vorstufen und Krebsgeschwüre in der Darmschleimhaut hinweisen. Dazu nutzten Mediziner*innen einen sogenannten iFOBT. Das Kürzel steht für „immunological Faecal Occult Blood Test“ und bedeutet übersetzt immunologischer Test auf okkultes Blut im Stuhl. Er weist durch spezifische Antikörper den menschlichen Blutfarbstoff Hämoglobin im Stuhl nach. Der Test steht Frauen und Männern ab einem Alter von 50 Jahren alle zwei Jahre zu.

… oder Darmspiegelung im Abstand von zehn Jahren

Alternativ können Versicherte eine Darmspiegelung durchführen lassen. Dabei untersuchen Ärzt*innen die Innenwand des Darms auf Gewebeveränderungen – und können Krebsvorstufen nicht nur früh entdecken, sondern auch gleich entfernen, bevor sie sich zu bösartigen Tumoren entwickeln. Die Darmspiegelung steht zukünftig auch Frauen ab 50 Jahren zu. Für alle Versicherten gilt: Die Darmspiegelung kann im Abstand von zehn Jahren einmal wiederholt werden. Wer sich zehn Jahre nach der ersten Darmspiegelung gegen eine zweite entscheidet, kann stattdessen Stuhltests machen. Bei auffälligen Stuhltests besteht außerdem immer ein Anspruch auf eine Darmspiegelung zur weiteren Abklärung.

 

Quelle:

Gemeinsamer Bundesausschuss

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