Darmkrebs: Insulinresistenz steigert das Risiko

Insulin kommt bei der Tumorentstehung eine besondere Bedeutung zu: Das Peptidhormon erhöht offenbar die Bioverfügbarkeit des Wachstumsfaktors IGF-1* und heizt damit das Wachstum bösartiger Zellen an. Bei einer Insulinresistenz verlieren die Körperzellen die Fähigkeit, auf die Signale des Hormons Insulin angemessen zu reagieren. Auslöser kann das sogenannte metabolische Syndrom sein. Betroffene tragen ein deutlich höheres Risiko, an Krebs zu erkranken – insbesondere an Tumoren im Magen-Darm-Trakt.

Übergewichtiger Herr trägt Hemd, das am Bauch spannt

Darmkrebspatient*innen immer jünger

Insgesamt erkranken hierzulande in den letzten Jahren weniger Menschen an Darmkrebs. In der Altersgruppe der über 50-Jährigen ist sogar die Sterblichkeit gesunken. Studien zeigen jedoch auch: Jüngere Menschen erkranken immer häufiger. So stieg zwischen 2004 und 2016 europaweit die Inzidenz für Darmkrebs bei den 40- bis ­49-Jährigen um 1,6 Prozent  pro Jahr an, bei den 30- bis ­39-Jährigen um 4,9 Prozent und bei den 20- bis ­29-Jährigen sogar um 7,9 Prozent. Wesentliche Ursache für die Zunahme dürfte die gestiegene Prävalenz des metabolischen Syndroms bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sein.

Darmkrebsvorsorge früher starten

Unterm Strich verdoppelt das Insulinresistenzsyndrom das Risiko für kolorektale Tumoren. Dazu kommt: Erkranken Patient*innen mit metabolischem Syndrom an Darmkrebs, ist auch die krankheitsbezogene Überlebens­prognose schlechter als die eines stoffwechselgesunden Menschen. Fachleute fordern daher: Patient*innen mit dem metabolischen Syndrom sollte auch hierzulande ein früherer Beginn der Darmkrebsvorsorge empfohlen werden. Die Vorsorge sollte bereits im Alter von 45 Jahren starten – so legen es etwa US-amerikanische Empfehlungen fest.

Quelle:

Medical Tribune

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