Chronischer Juckreiz: Labortests helfen bei der Ursachenfindung

Sommerzeit ist Hauptmückenzeit. Wenn’s juckt, war es aber nicht immer die Mücke. Mitunter können auch andere Erkrankungen starken Juckreiz auslösen, darunter neben Hauterkrankungen auch Diabetes mellitus, HIV oder Gürtelrose. Vom chronischen Juckreiz (Pruritus) spricht man, wenn dieser länger als sechs Wochen anhält. Für die Betroffenen gehen damit meist auch erhebliche körperliche und psychische Beschwerden einher. Labortests können dann über die Ursachen des Juckreizes aufklären – und mitunter sogar eine bisher nicht erkannte Grunderkrankung aufdecken.

Juckreiz plagt eine junge Frau
karlyukav | Freepik

Ursache für chronischen Pruritus vielfältig

Etwa 13 bis 17 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden unter chronischem Juckreiz, der sich oft zu einem Juck-Kratz-Teufelskreis entwickelt. Das starke Jucken führt zum Kratzen, das wiederum die Entzündung befeuert und letztendlich neues Jucken nach sich zieht. Die Ursachen für den chronischen Pruritus sind vielfältig. Neben Hauterkrankungen wie Neurodermitis können auch eine Niereninsuffizienz, eine eingeschränkte Leber- und Schilddrüsenfunktion oder HIV-Erkrankung sowie Vitamin- oder Eisenmangel zu anhaltendem Juckreiz führen. 

Dermatolog*innen empfehlen fachübergreifende Diagnostik

Zu einer umfassenden Diagnostik zählen Fachärzt*innen neben der klassischen Anamnese und der klinischen Inspektion der Haut auch laborchemische Untersuchungen. Hierbei analysieren sie u. a. das Blutbild, Entzündungswerte und Nierenparameter auf auffällige Werte. Wichtig ist für die Betroffenen eine frühzeitige Diagnose, da sich wie bei Schmerzen auch beim Juckreiz ein Gedächtnis im Zentralen Nervensystem bilden kann. Dann schafft auch das Kratzen keine Linderung mehr. 

 

Quelle:

Doccheck „Juckreiz: Detektivarbeit in der Praxis"

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