Cannabis: Gefahr für die Gesundheit

Fast jeder vierte Erwachsene (23,4 Prozent) hat wenigstens einmal im Leben Cannabis konsumiert. Damit ist dieses Rauschmittel die am weitesten verbreitete illegale Droge in Deutschland. Das zeigt der REITOX Bericht 2015 der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD). Riskant: Viele der jungen Drogenkonsumenten gefährden sich und andere zusätzlich. So ist laut Unfallforschung der Versicherer (UDV) jeder Dritte der 18- bis 24-Jährigen schon einmal unter Einfluss berauschender Mittel Auto gefahren.

Junger Mann mit Bart raucht einen Joint.

Gesundheitsrisiko Cannabis

Am höchsten ist die Cannabisquote bei jungen Erwachsenen. So hatte 2011 jeder Achte (13,5 Prozent) im Alter von 18 bis 25 Jahren in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung Marihuana oder Haschisch konsumiert. Vier Prozent gaben an, mindestens zehnmal im Monat zu dieser Droge zu greifen. Ob einmaliges Abenteuer oder regelmäßiges Jointrauchen: Wer psychosoziale Substanzen konsumiert, riskiert gesundheitliche Schäden. So kann es zu Herzrasen, Übelkeit und Schwindel bis hin zum Kreislaufkollaps kommen. Heftige Reaktionen auf das Suchtmittel münden unter Umständen in Psychosen und Wahnvorstellungen.

 

Drogentests im Notfall

2014 gingen nachweislich 1.502 Verkehrsunfälle auf den Einfluss berauschender Mittel zurück. Umso wichtiger sind Labortests auf illegalen Drogenkonsum in der Unfallmedizin. Chirurgen und Narkoseärzte müssen schnell wissen, ob Wechselwirkungen zwischen Suchtstoffen und lebenswichtigen Medikamenten drohen. Im Notfall nutzen sie Bluttests. Cannabis und andere illegale Substanzen lassen sich auch im Urin nachweisen – etwa bei Drogenscreenings im Rahmen einer Verkehrskontrolle. Mittels der Abbauprodukte, sogenannten Metaboliten, entdecken Labormediziner bei chronischem Konsum manchmal sogar mehrere Wochen nach dem letzten Joint noch Spuren im Urin. Haaranalysen geben Aufschluss über noch weiter zurückliegenden Drogenkonsum, weil Wirkstoffe und ihre Abbauprodukte in der Haarmatrix gespeichert werden.

 

Quellen:

Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD): REITOX Bericht 2015

Unfallforschung der Versicherer (UDV)

 

Mehr lesen:

IPF-Faltblatt Alkohol und Drogen

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