Borreliose und schmerzende Gelenke
Die Lyme-Borreliose verläuft typischerweise in drei Stadien – allerdings erleben Betroffene nicht in jedem Stadium Beschwerden. Typisch für eine Borreliose im Spätstadium ist eine Lyme-Arthritis. Sie befällt vorzugsweise große Gelenke. Besonders häufig ist das Kniegelenk betroffen. Bei Gelenkschmerzen an fünf oder sogar mehr Gelenken handelt es sich nicht um eine durch Borreliose hervorgerufene Arthritis.
Laboruntersuchungen bei Lyme-Arthritis
Bei passenden klinischen Beschwerden raten Fachleute zu Bluttests, um die Diagnose abzusichern. Aus dem Blutserum können Labormediziner*innen spezifische Antikörper nachweisen. Da jedoch immerhin ein Viertel aller Menschen über 60 Jahren Antikörper gegen Borrelien in sich trägt, sollte bei geschwollenen Gelenken zusätzlich Flüssigkeit aus dem Gelenk getestet werden. Dank PRC-Tests gelingt der Nachweis von Erregern in bis zu 96 Prozent aller Fälle.
Andere Erkrankungen ausschließen
Gerade bei unklaren Beschwerden gilt es, andere Krankheitsursachen mit abzuklären. So können etwa Kreuzreaktionen mit anderen Viren wie dem Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersche Drüsenkrankheit) und dem Cytomegalovirus sowie anderen Bakterien wie Treponema pallidum oder Mykoplasmen zu positiven Bluttests führen. Ein Test auf diese Erreger sollte daher zur Differenzialdiagnostik dazugehören. Auch Entzündungen im Gehirn oder Rückenmark, andere Formen der Arthritis und neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose sollten abgeklärt werden.
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