Allergie: Heuschnupfen im Winter

Von Westen nach Osten, von Norden nach Süden – die Pollenflugkarte des Deutschen Wetterdienstes steht dieser Tage großflächig auf orange. Die Warnstufe „mittlere Belastung“ gilt den Haselpollen, die schon wieder ihr Unwesen treiben. Zu milde Winter und ungewöhnlich warme Tage machen Pollenallergikern bereits im dritten Jahr in Folge das Leben schwer. Experten raten zur frühzeitigen Diagnose der Allergie.

Allergie oder Schnupfen?

Zu den typischen allergischen Reaktionen auf Pollen gehören juckende Augen und eine verstopfte Nase. Der Grund: Die Pollen führen zu Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute in Augen und Nase. Anders als bei einer Erkältung bekämpft der Organismus jedoch nicht Viren, die von außen in den Körper dringen. Das Immunsystem reagiert zu heftig auf bestimmte Reizstoffe (Allergene) und richtet sich so gegen den eigenen Körper. Darum gehören Allergien zu den Autoimmunerkrankungen. Häufig führt der Kampf gegen den eigenen Organismus auch zu Müdigkeit und Schwächegefühl.

Allergiediagnose aus dem Labor

Während ein Schnupfen nach einer gewissen Zeit wieder verschwindet, plagen allergische Symptome Betroffene dauerhaft – zumindest, so lange das auslösende Allergen aktiv ist. Halten scheinbare Schnupfenbeschwerden länger an oder kehren immer wieder, kann es sinnvoll sein, mit dem Arzt über eine Allergiediagnostik zu sprechen. Labortests helfen dabei, die richtigen Auslöser aufzuspüren. Die richtige Diagnose ist wichtig, um Langzeitfolgen der Allergie vorzubeugen. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen entwickelt sich unbehandelt im Laufe der Zeit ein allergisches Asthma. Steht die Diagnose fest, kann der Arzt zum einen mit Medikamenten die Symptome lindern. Zum anderen kann er mittels spezifischer Immuntherapie versuchen, die Überempfindlichkeit gegen das Allergen langfristig zu reduzieren und so die allergischen Reaktionen auszuschalten (Hyposensibilisierung).