Zweiter Test nach sieben Tagen

Jährlich haben es in Deutschland etwa 60.000 Kinder besonders eilig, auf die Welt zu kommen: Sie werden vor der 37. Schwangerschaftswoche (SSW) geboren und gelten damit als Frühchen. Bei den Allerkleinsten, die noch vor der 32. SSW geboren werden (ca. 50.000 Kinder), wird das Neugeborenen-Screening nach frühestens sieben Tagen wiederholt.

Jährlich haben es in Deutschland etwa 60.000 Kinder besonders eilig, auf die Welt zu kommen: Sie werden vor der 37. Schwangerschaftswoche (SSW) geboren und gelten damit als Frühchen. Bei den Allerkleinsten, die noch vor der 32. SSW geboren werden (ca. 50.000 Kinder), wird das Neugeborenen-Screening nach frühestens sieben Tagen wiederholt.

 

14 auf einen Stich

In der Regel entnimmt der Arzt oder die Hebamme 36 bis 72 Stunden nach der Geburt Blut aus der Ferse des Babys und schickt es ins Labor. Dort untersuchen Mediziner die Blutprobe auf Krankheitshinweise. 14 potenziell angeborene Hormonstörungen und Stoffwechselkrankheiten können sie so diagnostizieren. Der Körper des Säuglings baut zu diesem Zeitpunkt bestimmte Stoffe nur langsam ab. Dadurch lassen sich Stoffwechselstörungen noch gut erkennen. Bei Frühgeborenen sollte das Screening frühestens nach sieben bis zehn Tagen wiederholt werden, um die Daten abzusichern. Bestenfalls erfolgt das Zweitscreening in der Zeit, in der das Baby gemäß des regulären Geburtstermins in die 32. SSW gekommen wäre.

 

Screening ermöglicht frühe Behandlung

Trotz Früherkennung lassen sich nicht alle Erkrankungen verhindern. In den meisten Fällen gewährleistet eine frühzeitige Diagnose und Behandlung jedoch, dass sich das Kind normal entwickelt. Beispiel Schilddrüse: Bei einer festgestellten Unterfunktion können Mediziner Hormonpräparate verordnen und schwere Schäden in der körperlichen Entwicklung vermeiden. Auch bei einer Galaktosämie leistet Früherkennung einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit im späteren Leben. Der seltene Stoffwechseldefekt verhindert, dass der Körper Milchzucker richtig verarbeitet und führt zu Erblinden und Leberversagen. Eine Spezialdiät kann das verhindern.

 

Quellen:

Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e.V.

Elternkreis Frühgeborene und kranke Neugeborene Mannheim e.V.

Leitlinie Neugeborenen-Screening auf angeborene Stoffwechselstörungen und Endokrinopathien

 

Mehr lesen:

IPF Faltblatt „Suchtests bei Schwangeren und Neugeborenen“

IPF Tipp der Woche „Neugeborene: so gesund ins Leben wie möglich“

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