Zecken und FSME: mehr Risikogebiete – weniger Impfungen

Zecken sind mittlerweile ganzjährig aktiv – und sorgen für immer mehr FSME-Risikogebiete in Deutschland. FSME steht für Frühsommermeningoenzephalitis. Die Infektion kann zu schweren neurologischen Schäden führen. Das Robert Koch-Institut berichtet von einem signifikan-ten Anstieg der FSME-Risikogebiete in Deutschland. Während vor 20 Jahren noch 128 Gebiete als riskant eingestuft wurden, sind es heute bereits 180.

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20 Jahre Risikogebiet

Die überwiegende Mehrheit der FSME-Fälle verteilt sich auf die vom Robert Koch-Institut erfassten FSME-Risikogebiete. Als Risikogebiet gelten ein Land- oder Stadtkreis oder eine Kreisregion, in der innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren mehr FSME-Infektionen gemeldet werden als statistisch aufgrund der Bevölkerungsdichte zu erwarten wäre. Expert*innen des RKI raten dazu, die betroffenen Kreise mindestens 20 Jahre lang als Risikogebiete zu betrachten. Besonders in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Südhessen, Sachsen, dem südöstlichen Thüringen und Brandenburg besteht ein erhöhtes Risiko für die von Zecken übertragene Infektion.

Über 50 Prozent weniger FSME-Impfungen

Von den 474 gemeldeten FSME-Erkrankten im Jahr 2023 waren 99 Prozent gar nicht oder nicht ausreichend geimpft. Versichertendaten belegen, dass sich immer weniger Menschen gegen FSME impfen lassen. Besonders problematisch: Das gilt auch für Bundesländer mit hohem Infektionsrisiko. So verzeichnete etwa Baden-Württemberg, in dem nur ein Kreis kein FSME-Risikogebiet ist, zwischen 2020 und 2022 mit nur noch 1.193 über 50 Prozent weniger Impfungen als in den Jahren davor (2.437 Impfungen). In Bayern zeigte sich ein ähnlicher Trend. Im südlichsten Bundesland gingen die Impfungen in diesem Zeitraum von 3.412 auf 1.625 zurück.

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